Jagdmesse in Hannover: PETA kritisiert „Pferd & Jagd 2023“ für Förderung von tierquälerischem „Freizeitsport“

PETA Logo

Von Donnerstag bis Sonntag findet die Messe „Pferd & Jagd“ auf dem Messegelände Hannover statt. PETA kritisiert „Europas größte Messe für Reiten, Jagen und Natur“ scharf, da dort zahlreiche Aussteller für Jagdausrüstung wie Jagdwaffen und Jagdseminare werben. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund gibt, Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder zu jagen, töten Jäger und Jägerinnen bundesweit über fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Katzen sowie zahlreiche Hunde pro Jahr – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“. Auch Menschen werden durch Fehlschüsse oder Querschläger immer wieder verletzt oder gar getötet, so geraten sie beispielsweise bei Spaziergängen oder Gartenarbeiten unter Beschuss. Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein Verbot der Hobbyjagd ein und fordert die Organisatoren auf, Angebote aus dem Bereich Jagd aus dem Angebot der Natur- und Outdoormessee zu streichen.

„Es ist geschmacklos, das Töten von Tieren als einen unterhaltsamen ‚Freizeitsport‘ anzupreisen. Naturinteressierte Menschen sollten sich lieber ein unblutiges Hobby suchen wie Müll sammeln oder Insektenhotels bauen – damit hilft man den Tieren und der Natur, anstatt sie zu zerstören“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Unter dem Deckmantel der ‚Naturverbundenheit‘ verursacht das Jagen unermessliches Leid – jedes Jahr werden unzählige Tiere durch Fehlschüsse verwundet oder in Fallen regelrecht zerquetscht und sterben dabei langsam und qualvoll. Zudem ereignen sich Jahr für Jahr zahlreiche Unfälle.“

Jagd laut Experten nicht notwendig

Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist daher unnötig, kontraproduktiv und grausam. Den rund 400.000 Hobbyjagenden in Deutschland stehen nur etwa 1.000 Berufsjägerinnen und -jäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber.

PETAs Motto lautet:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Reichholf, J. H. (2009): Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Dokumentation SWR BW.

[2] Baker, P.; Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker, P. & Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK.

Kontakt

Kontakt
Kopieren