Keine Genehmigung für Tiermissbrauch im Dschungelcamp: Australische Tierschutzorganisation widerspricht RTL

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Für die vergangene Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ missbrauchte RTL im Januar in Australien wieder zahlreiche Wildtiere als lebende Requisiten. Für die Moderation wurden ein junges Felskänguru und ein Pelikan vor die Kamera geholt. In den Prüfungen waren Schlangen, Echsen, Skorpione und Kakerlaken teils gefährlichen Situationen ausgesetzt. Auf Nachfrage von Medien gab RTL Anfang Februar an, dass die unter anderem in Australien tätige Tierschutzorganisation „Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals“ (RSPCA) für die Prüfungen Genehmigungen erteilen und die Tiere gemäß deren Richtlinien behandelt würden. PETA hat daraufhin bei RSPCA in Australien nachgefragt. Die Organisation teilte Ende Februar in einem Brief mit, dass sie die Aktivitäten in der Show in keiner Weise billige oder genehmigt habe. Es gebe im Bundesstaat New South Wales lediglich eine gesetzlich vorgeschriebene Benachrichtigungspflicht an Tierschutzorganisationen. Dies dürfe keinesfalls als Billigung interpretiert werden. Vielmehr sieht die RSPCA Probleme beim Umgang mit den Tieren in den Sendungen, da dieser zu Verletzungen und Leid führen könne. PETA fordert RTL erneut auf, den Tieren künftig den Einsatz in der Sendung zu ersparen. 

„Was RTL macht, ist nichts anderes als ‚Greenwashing‘“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die australische Tierschutzorganisation hat keine Genehmigung erteilt, sondern sieht den Umgang mit den Tieren selbst als problematisch an. Statt die Öffentlichkeit zu täuschen, muss der Sender endlich lebende Tiere aus der Show verbannen.“

Tierleid im Dschungelcamp

PETA hat in den vergangenen Jahren mehrfach an die Produktionsfirma ITV Studios Germany und RTL appelliert, für die Show keine Tiere mehr in Dschungelprüfungen zu missbrauchen. Nicht an den Menschen gewöhnte Tiere leiden unter Stress und Todesangst. Bei den sogenannten Prüfungen werden unzählige Insekten mit den „Stars“ in engen Behältnissen eingesperrt und teilweise zerquetscht. Zudem werden Lebewesen unterschiedlichster Art für den Verzehr vor der Kamera getötet.

Spinnen, Insekten oder Schlangen werden eingesetzt, weil sie aufgrund ihrer Andersartigkeit oft Angst in Menschen hervorrufen. Die speziesistische Darstellung von Tieren als „Ekelfaktor“ trägt dazu bei, dass Tierquälerei verharmlost wird und Menschen für einen empathischen Umgang mit Tieren desensibilisiert werden. Das Mitgefühl für die Bedürfnisse und das Leid der Tiere rückt dabei in den Hintergrund.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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