Keine Panik! PETA gibt Tipps für den tierfreundlichen Umgang mit Wespen

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Sommer ist Wespenzeit: Wie jedes Jahr tummeln sich die schwarz-gelben Insekten in den heißen Monaten vermehrt auf Grillpartys, am Kaffeetisch, beim Picknick im Park oder hinter den Theken der Bäckereien. In diesen Tagen stürzen sich die fleißigen Arbeiterinnen der „Gemeinen Wespe“ und der „Deutschen Wespe“ vor allem auf Limonade, Eis und Kuchen. Bei vielen Menschen lösen die ungebetenen Gäste Angst aus. Dabei ist der schlechte Ruf der Wespen nicht gerechtfertigt, denn die eigentlich harmlosen Tiere sind lediglich auf Nahrungssuche und stechen im Normalfall nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, hat einige einfache Tricks für eine friedliche Koexistenz von Mensch und Wespe zusammengestellt.

„Wespen sind ein unerlässlicher Bestandteil eines intakten Ökosystems: Sie beschleunigen den Zersetzungsprozess alter Bäume, sorgen für eine natürliche Regulation von Zecken, Blattläusen, Fliegen und Mücken und übernehmen genau wie Bienen die Bestäubung von Pflanzen“, so Peter Höffken. „Eine süße Leckerei zwischendurch kann ihnen keiner verübeln.“

So können Menschen Wespen fernhalten:

  • Ablenkfütterungen: Ein Schälchen überreifes Obst, in sicherer Entfernung aufgestellt, lenkt die Tiere ab. Weintrauben eignen sich besonders gut.
  • Schlechte Gerüche: Eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken verbreitet einen für Wespen unangenehmen Duft. Auch Räucherstäbchen und Duftlampen eignen sich hierfür.
  • Nahrungsmittel abdecken: Verschlossene Lebensmittel sind für Wespen nur halb so interessant.
  • Keine Verlockung bieten: Süßspeisen nicht im Freien essen.
  • Süßes Parfüm vermeiden: Wespen reagieren auch auf Duftstoffe in Kosmetika.
  • Abschirmen: Fliegengitter an Fenstern und Türen helfen, die Tiere fernzuhalten.


Vom Einsatz der im Einzelhandel erhältlichen Wespenfallen rät PETA dringend ab. Wespen und andere Insekten sterben durch sie einen langsamen und qualvollen Tod. Wespen sind zudem streng geschützt: Eigenmächtige Massentötungen oder die Entfernung eines Nestes können hohe Strafen nach sich ziehen.

So verhalten sich tierliebe Personen in der Nähe einer Wespe richtig:

  • Keine Panik: Menschen sollten abrupte Bewegungen vermeiden und nicht nach den Tieren schlagen oder pusten.
  • Gefahren minimieren: Ausschließlich mit einem Strohhalm aus Flaschen oder Dosen trinken; so lässt sich das versehentliche Verschlucken einer Wespe vermeiden. Gläser lassen sich durch einen aufgelegten Bierdeckel mit kleinem Loch, durch das der Strohhalm gesteckt werden kann, schützen.
  • Schuhe an: Wer mit nackten Füßen auf eine Wespe tritt, riskiert mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Stich. Sind die Tiere in Lebensgefahr, versuchen sie, sich so zu schützen.


Im Normalfall sind Wespenstiche ungefährlich für Menschen; für Personen mit Allergien können sie allerdings schlimme Folgen haben. Auch für Tiere – insbesondere für Katzen, da sie verhältnismäßig kleine Köpfe haben – können Stiche im Mundraum kritisch sein, wenn die Atemwege anschwellen. Werden Menschen oder Tiere in den Rachenraum gestochen, sollte ärztliches Fachpersonal hinzugezogen werden.

Wespen sind in vielerlei Hinsicht ganz außergewöhnliche Lebewesen. Einige Arten produzieren aus Speichel und Holzspänen ein papierähnliches Material, mit dem sie ihre Nester bauen. Die Arbeiterinnen sind unermüdlich damit beschäftigt, die Larven zu pflegen, Nahrung heranzuschaffen, das Nest zu erweitern und es zu verteidigen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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