Krefeld: Hund stirbt in überhitztem Auto – PETA erstattet Strafanzeige gegen Verantwortlichen und fordert Tierhalteverbot

Tabelle zur Steigung der Temperatur im geschlossenen Auto.

Todesfalle Auto: Einer Polizeimeldung zufolge ist ein Hund am Donnerstag, dem 16. Mai, in einem überhitzten Auto in Krefeld gestorben. Laut dem Bericht hatte eine Zeugin den hechelnden Vierbeiner in einem geparkten Auto am Konrad-Adenauer-Platz entdeckt. Sie rief weitere Zeugen hinzu, die daraufhin versuchten, die Scheibe des Fahrzeugs mit einem Hammer einzuschlagen. Außerdem wurde die Polizei alarmiert. Als die Zeugen das Auto öffnen konnten, kam die Hilfe bereits zu spät – der Hund konnte nur noch tot geborgen werden. Die 46-jährige Hundehalterin erschien kurze Zeit später an ihrem Fahrzeug. Sie erwartet nun eine Anzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.  PETA hat gegen die Halterin am 21. Mai ebenfalls Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Krefeld erstattet und fordert ein Tierhalteverbot.

„Hundehalterinnen und -halter, die Hunde im Auto zurücklassen, unterschätzen oftmals die Auswirkungen der Frühjahrssonne. Die Vierbeiner werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Schnell kommt dann – wie in diesem tragischen Fall – jede Hilfe zu spät“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“

Brenzlige Situationen vermeiden und im Ernstfall schnell handeln
Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Doch auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster schaffen bei diesen Temperaturen keine Abhilfe. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand.

Entdecken Menschen an einem warmen Tag einen Hund im Auto oder auf einem Balkon ausgesperrt, ist schnelles Handeln gefragt. Sollte der Wagen- oder Wohnungsbesitzer nicht auffindbar sein, muss umgehend die Polizei gerufen werden. Befindet sich der Hund bereits in Todesgefahr – Anzeichen dafür sind Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, starkes Hecheln oder Erbrechen – sollten Tierfreunde in Betracht ziehen, die Scheibe am Auto einzuschlagen. Dies kann unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings sind PETA keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter entstanden sind. Sollte das Auto auf einem Supermarktparkplatz stehen und das Tier noch außer Gefahr sein, lässt sich der Fahrzeughalter ausrufen. Kann der Hund aus dem Auto oder von dem Balkon befreit werden, sind sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich. Auch wenn sich der Zustand des Tieres durch die Versorgung scheinbar verbessert, muss der Hund wegen möglicher Folgeschäden der inneren Organe umgehend tierärztlich untersucht werden.

Tabelle zur Hitzeentwicklung im geschlossenen Auto.

Bei warmen Außentemperaturen kann ein Auto für Hunde innerhalb kurzer Zeit zur Todesfalle werden. / © PETA Deutschland e.V.

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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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