Tierfreie Landwirtschaft birgt großes Potenzial: „Landwirtschaft neu denken“, eine von PETA Deutschland beauftragte Studie, untersucht, wie das Ernährungssystem zukunftssicher transformiert werden kann. Die Autoren der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin haben darin Szenarien entwickelt, die aufzeigen, wie der vegane Ökolandbau das Agrarsystem verändern könnte. Eine bundesweite Senkung der jährlichen Treibhausgasemissionen um 84 Prozent auf 6,1 Millionen Tonnen wäre möglich. Landwirtschaftliche Flächen könnten mit dem Wegfall der Produktion von Tiernahrung außerdem von 14 Millionen Hektar auf 5 Millionen Hektar schrumpfen. PETA appelliert an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, die Empfehlungen der Studie zeitnah umzusetzen. Professor Jan Wirsam, Hauptautor der Studie, und PETA-Justiziarin Dr. Vera Christopeit haben die wissenschaftliche Arbeit deshalb heute an Ministerialrat Dr. Burkhard Schmied übergeben, Leiter der Abteilung „Landwirtschaftliche Erzeugung, Gartenbau, Agrarpolitik“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
„In der landwirtschaftlichen Tierhaltung kommt es täglich zur massiven Ausbeutung von Tieren, Menschen und unserer Umwelt. Gleichzeitig erlaubt die Klimakatastrophe keine langen Wartezeiten. Wir müssen deshalb jetzt handeln – für ein faires Morgen in der Landwirtschaft“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA. „Besser, als die Studie direkt zu zitieren, können wir es nicht sagen: ,Der vegane Ökolandbau stellt einen Lösungsweg dar, der die Ernährung der Menschheit heute und auch im Jahr 2100 sicherstellen kann. Jede einzelne Person kann bereits heute einen Beitrag zum Ernährungs- und Agrarwandel leisten, indem er oder sie bei der Auswahl von Lebensmitteln in Zukunft nur noch vegane Produkte konsumiert. Die Macht der Konsumierenden sollte zu klimafreundlichen Entscheidungen führen und dadurch den veganen Ökolandbau direkt unterstützen‘.“
Die Fähigkeit der Natur, sich zu erholen
Um aufzuzeigen, welches Transformationspotenzial tierfreie Landwirtschaft birgt, analysierten die Autoren Jan Wirsam, Benedikt Wander und Kevin Röhl die Effekte einer tierfreien und ökologischen Landwirtschaft auf die Umwelt, die Nutzung der Landflächen und auf die Gesundheit. Auch die Kosten und den zeitlichen Rahmen für eine Umstellung auf veganen Ökolandbau haben die Hochschulautoren berechnet. Subventionen in Höhe von über zwei Milliarden Euro könnten pro Jahr in Deutschland eingespart werden. Hundert Prozent des Tierleids in der Landwirtschaft würde zudem verhindert werden. Autor und Förster Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“) gibt in der Studie seine Handlungsempfehlung zur Nutzung frei gewordener Flächen: Diese „sollten zu Wildnis werden, da Wälder im Durchschnitt die Temperatur im Vergleich zu landwirtschaftlicher Fläche um zehn Grad herunterkühlen und es signifikant mehr regnet, wenn es intakte Wälder gibt. Die Fähigkeit der Natur, sich zu erholen, ist überall möglich, auch auf nährstoffarmer Fläche.“
Veganer Ökolandbau als Lösung für nachhaltigen Klimaschutz
Der vegane Ökolandbau ist eine Landwirtschaftsform ohne Tierhaltung oder Nutzung von tierischen Düngemitteln. Wird er stärker gefördert, können die lebensmittelbedingten Emissionen zeitnah, nachhaltig und effizient gesenkt werden. PETAs Ansicht nach sind die politischen Entscheidungsträger dafür verantwortlich, den Klimaschutz zu gewährleisten und der Bevölkerung Lösungsansätze aufzuzeigen. Pflanzliche Lebensmittel sparen im Vergleich zu tierischen Produkten zahlreiche Ressourcen. Sie haben eine bessere Klimabilanz, können weitaus umweltschonender produziert werden und leisten damit den größten Beitrag zum Klimaschutz des Einzelnen. Auch Markus Keller, Professor für vegane Ernährung vom Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE), ist überzeugt: „Die Studie veranschaulicht eindrucksvoll, wie die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette mit der Sicherung der Welternährung und den Effekten des globalen Ernährungssystems auf Klimaerwärmung, Umwelt, menschliche Gesundheit und Tierleid verknüpft ist.“
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Die Studie „Landwirtschaft neu denken“ kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.