Geeste / Stuttgart, 31. Januar 2022 – Tod durch Tiertransport: Am Mittwoch, den 26. Januar, sind bei einem Schweinetransport in Geeste (Landkreis Emsland) vier Tiere getötet worden. Der mit 81 Schweinen beladene Lkw fuhr auf der Osterbrocker Straße und bog nach links in Richtung B70 ab. Daraufhin kippte der Anhänger des Transporters nach rechts in einen Graben und kam dort zum Liegen. Gegen die Verantwortlichen hat PETA nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich tödliche Unfälle. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.
„Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner, Puten oder andere Tiere qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Agrarwissenschaftler Dr. Edmund Haferbeck, Senior-Mitarbeiter im Bereich Special Projects bei PETA. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
PETA dankt den beteiligten Einsatzkräften sowie allen weiteren Menschen, die sich bei dem Unfall in Geeste für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.
Schweine dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Allein dies ist extrem belastend für die Tiere. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Auch ohne die qualvollen Transporte leiden Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten und gezüchtet werden. Schweine zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten; die meisten der intelligenten und äußerst sensiblen Lebewesen müssen ihr in der Regel kurzes Leben in Ställen auf Spaltenböden verbringen, ohne je frische Luft zu spüren.
Jedes Jahr werden rund 55 Millionen Schweine in deutschen Schlachthäusern getötet. Laut Bundesregierung sind dabei über 5 Millionen der Tiere nicht ausreichend betäubt und weisen teilweise noch Lebenszeichen auf, wenn sie in das über 100 Grad heiße Brühbad kommen [1].
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Deutscher Bundestag (2012): Tierschutz bei der Tötung von Schlachttieren. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn, Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Drucksache 17/9824. Online abrufbar unter: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf. (27.01.2022).
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