München: Ochse beim „1. Allacher Ochsenrennen“ getötet – PETA erstattet Strafanzeige und fordert Verbot der Veranstaltung

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Tiere leiden, damit Menschen Spaß haben: Im Rahmen der Festwoche „1.250 Jahre Allach“ wurde am Pfingstmontag das „1. Allacher Ochsenrennen“ in München veranstaltet. Laut einem Zeugenhinweis wurde bei dem Rennen ein Ochse getötet. Das Münchner Veterinäramt bestätigte den Tod des Tieres auf Nachfrage. Die Behörde gab an, dass ein Ochse im Rahmen des Rennens eine schwerwiegende Verletzung erlitt und nach tierärztlicher Einschätzung vor Ort getötet wurde. PETA übt scharfe Kritik am Veranstalter, dem Gartenbauverein Allach-Untermenzing e.V., und forderte den Verein in einem Schreiben auf, künftige Feierlichkeiten ohne Ochsenrennen oder ähnliche tierschutzwidrige Programmpunkte durchzuführen. Zudem erstattete die Tierrechtsorganisation am 11. Juni 2024 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

„Das Ochsenrennen ist eine reine Gaudi-Veranstaltung. Es ist inakzeptabel, dass fühlende Lebewesen zur Bespaßung des Publikums gefährdet und sogar getötet werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Kein Rind läuft freiwillig und ohne Not schnell, schon gar nicht vor grölendem Volksfestpublikum. Verletzungen sind hier vorprogrammiert. Wir hoffen, dass die Behörden dem Ochsenrennen einen Riegel vorschieben, sollten die Veranstalter daran festhalten wollen. Nicht genug, dass die Tiere für ihr Fleisch ausgebeutet werden, warum müssen sie auch noch für sinnfreie Rennen missbraucht werden?“

Rinder sind sensible Tiere, die von Lärm unnötig gestresst werden

In der Landwirtschaft werden Rinder nach ihrer Leistung bemessen und auch gezielt danach gezüchtet und selektiert. Das einzelne Individuum zählt nicht. Dabei sind Rinder soziale und meist sehr sanfte Tiere, die in einem engen Herdenverband leben. Sie sind sensibel und schlau, und gerade Jungtiere sind sehr verspielt. Sie pflegen eine ausgeprägte Mutter-Kind-Beziehung, und unter ihnen gibt es mehr oder weniger zutrauliche, verschmuste oder auch draufgängerische Persönlichkeiten.

Ochsen sind kastrierte männliche Rinder, die in der Mast meist ein trostloses Leben in engen Buchten, auf harten und kotverdreckten Spaltenböden fristen. Nach weniger als zwei Jahren werden sie im Schlachthof getötet. Der Stress und Lärm, dem die Tiere bei Veranstaltungen wie einem Ochsenrennen ausgesetzt sind, ist aus Tierschutzsicht nicht tragbar. Eine Studie belegt, dass Rinder ausgesprochen geräuschempfindlich sind: Bereits das Klingen von sogenannten Kuhglocken bereitet den Tieren so viel Stress, dass sie die Nahrungsaufnahme reduzieren.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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