München: Unbekannte sprengen mutmaßlich drei Farbmäuse mit Böllern in die Luft – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise und fordert Verkaufsverbot von Silvesterböllern

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Hinweise gesucht: Einer Whistleblower-Meldung zufolge wurden am Neujahrsvormittag drei tote Mäuse auf einem Gehweg in der Maxvorstadt gefunden, die vermutlich mit Silvesterböllern in die Luft gesprengt wurden. Denn die toten Nagetiere waren teilweise mit Klebestreifen versehen, lagen zwischen Silvestermüll und bluteten aus der Nase. Bei den mindestens drei betroffenen Tieren handelt es sich um Farbmäuse, die gewöhnlich als sogenannte Haustiere gehalten werden. Die Tierschutzorganisation erstattet Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Die Tiere müssen einen extrem schmerzhaften Tod gestorben sein. Der Fall zeigt erneut, dass Silvesterböller endlich verboten werden müssen. Jahr für Jahr erreichen uns Fälle, bei denen Tiere absichtlich in die Luft gesprengt werden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner.  „Hätte man Hunde oder Katzen derart misshandelt, wäre der Aufschrei in der Gesellschaft riesig. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach den Unbekannten unterstützen und Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Wer ein Tier so quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor weiteren Gewalttaten an Mäusen, anderen Tieren oder Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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