Neue Recherche zur vietnamesischen Froschschenkel-Industrie deckt massive Tierquälerei auf – PETA fordert Importverbot

Kiste mit gehäuteten Fröschen

Eine neue PETA-Asien-Undercover-Recherche zur vietnamesischen Froschfleischindustrie hat systematische, extrem grausame Tiermisshandlungen aufgedeckt: Die dabei entstandenen Aufnahmen zeigen, wie Arbeiter Frösche bei vollem Bewusstsein mit Scheren aufschneiden, häuten und die sich vor Qualen windenden Tiere bei lebendigem Leib zerstückeln. Vor diesem Hintergrund erneuert PETA ihren Appell an die EU und Deutschland, ein sofortiges Importverbot von Froschschenkeln aus Vietnam, aber auch aus allen anderen Ländern zu verhängen. Die Organisation hatte dies bereits im Frühjahr nach einer ähnlichen Recherche zu Froschschenkeln aus Indonesien vom Bundesumweltamt, sowie vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gefordert.

„Die Frösche mussten jede einzelne Phase ihres langsamen und unfassbar qualvollen Todeskampfes bei vollem Bewusstsein miterleben: Sie wurden bei lebendigem Leib aufgeschnitten, lebendig gehäutet und schließlich in Stücke gehackt, nur damit ihre Beine verkauft werden können“, so Jason Baker, Senior Vice President bei PETA USA. „PETA fordert daher sämtliche Länder dazu auf, die Einfuhr von Froschschenkeln aus Vietnam zu verbieten. Außerdem appelliert die Organisation an alle Menschen, die derartige Grausamkeiten ablehnen, vegan zu leben und Fröschen und anderen Tieren die Hölle auf Erden zu ersparen, die sie in den elenden Schlachthäusern erwartet.“

Da auch die Supermarktkette Go Asia Froschschenkel aus Vietnam verkauft, schickte PETA Deutschland der Geschäftsführung nun das neue Videomaterial von PETA Asien zu. Bereits im Vorfeld wurde die Geschäftsführung mehrfach angeschrieben und angezeigt. Vor der Düsseldorfer Filiale gab es zudem eine Demonstration vom PETA Streetteam, woraufhin die Froschschenkel hier aus dem Sortiment genommen wurden – ob die Auslistung aber auf Dauer ist, wird laut Angaben der Filiale derzeit noch besprochen.

Videoaufnahmen zeigen Ausmaß der Qualen

Verdeckt erstellte Videoaufnahmen zeigen, dass Frösche für die Produktion von Froschschenkeln in überfüllte Säcke gestopft und danach in große, mit Eiswasser gefüllte Fässer geworfen werden, bevor sie getötet wurden. Eine vollkommen ineffektive Betäubungsmethode, die zahllose Tiere bei Bewusstsein bleiben ließ. Viele der Frösche zappelten und wanden sich noch sichtlich in den Säcken, nachdem die Arbeiter sie aus den Fässern gezogen hatten, um sie zu töten. Selbst nachdem Arbeiter den Fröschen mit einer Schere den Rücken aufgeschnitten hatten, bewegten sich viele Tiere noch und gaben Laute von sich. In einem verzweifelten Fluchtversuch sprang einer der Frösche sogar mit bereits aufgeschnittenem Rücken über den Tisch, um zu entkommen.

Danach rissen die Arbeiter den Fröschen die Haut ab und warfen ihre Körper in Plastikeimer oder stapelten sie auf schmutzigen Tischen. Manche der gehäuteten Frösche atmeten dabei noch und zappelten heftig. Einige sprangen sogar aus einem Haufen von Froschleichen heraus. Zum Schluss schnitten die Mitarbeitenden den Fröschen mit einer Schere die Köpfe ab und zerstückelten die Tiere. Viele der kopflosen Körper bewegten sich trotzdem noch minutenlang.

Vietnam ist eines der weltweit führenden Exportländer von Froschschenkeln. Ein Unternehmen gab gegenüber der verdeckten Ermittlerin von PETA Asien an, drei Tonnen Froschschenkel für den Export vorzubereiten, ein anderer Betrieb stellt nach eigenen Angaben jeden Tag in der Regel zwei Tonnen Froschschenkel für die Ausfuhr bereit.

Egal aus welchen Ländern Unternehmen Froschschenkel importieren – die Tiere leiden dabei immer.

Kiste mit gehäuteten Fröschen

Dieses und ein weiteres Motiv stehen hier zum Download zur Verfügung, exklusives Videomaterial hier (VLC-Player notwendig).

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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