Tierquäler gesucht: Medienberichten zufolge haben Unbekannte einen Kater in Öhringen gequält. Am Donnerstag, dem 7. Dezember, verließ Neo gegen 17:30 Uhr das Haus seiner Halter in der Goldbergstraße. Nur eine halbe Stunde später kehrte der Vierbeiner mit schweren Verletzungen zurück. Am Schwanz wurde dem Kater vollständig das Fell abgezogen – es lag rund 500 Meter von der Wohnung entfernt auf der Straße. Ein Tierarzt stellte fest, dass ein Verkehrsunfall oder anderweitiger Unfall als Ursache ausgeschlossen werden können. Da offenbar Menschen für die Verletzungen verantwortlich sind, hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Hinweise werden unter 07131 74790 entgegengenommen.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Es ist erschreckend, wie oft solche Übergriffe auf Katzen vorkommen“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA. „Beinahe täglich verzeichnen wir solche Fälle. Die Vierbeiner werden mit Luftdruckwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt. Unsere Bemühungen konzentrieren sich darauf, dass die Täter überführt und zur Rechenschaft gezogen werden. PETA fordert außerdem harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Personen, die wehrlose Tiere quälen, schrecken möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet:
Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.