Östringen: Hund offenbar mit Giftköder getötet – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge wurde ein Hund am Freitag in Östringen mutmaßlich mit einem Giftköder getötet. Demnach waren der Hund und seine Halterin am Abend im Bereich der Lourdes-Grotte in Odenheim Gassi, als der Vierbeiner plötzlich eine unbekannte Substanz vom Boden aß. Kurz danach starb der Hund unter Würgen und Erbrechen. Im Mund ihres tierischen Begleiters und an der Stelle auf der Wiese, wo er zuvor etwas aufgenommen hatte, konnte die Halterin eine Fleischähnliche Substanz entdecken und sichern. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und warnt Hundehalter und -halterinnen, beim Gassigehen besonders aufmerksam zu sein.  

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt auch PETA eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Menschen, die in den letzten Tagen etwas Verdächtiges beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wer auch immer für den Tod des Hundes verantwortlich ist, muss gefunden werden, bevor weitere Tiere oder Menschen in Lebensgefahr geraten“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Tierquäler zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf jeden noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung der Taten vorantreiben sowie Tierhalterinnen und Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen.“

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen

Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Ein Hund an einem Blumenbeet, wo Giftköder versteckt sind.
Symbolbild: Präparierte Köder sind eine große Gefahr. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.

PETAs „Giftköder-Flyer“ steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Außerdem hat PETA gemeinsam mit dem Tiernahrungshersteller Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf

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