Hinweise gesucht: Einem Zeugenhinweis zufolge schießt ein Unbekannter seit März 2022 auf Tauben, die auf dem „Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e. V.“ in Oranienburg leben. Die Tiere leben in einem Taubenschlag mit Freiflug auf dem Hof. Mittlerweile wurden 13 Tauben schwer verletzt und mussten operiert werden. Die aktuellsten Vorfälle ereigneten sich am 12. Februar und am 18. Februar 2024. Im vergangenen Jahr schoss der Täter unter anderem am 25. Februar, 4. März und 1. Juni auf mehrere Tauben. Bei den entfernten Kugeln handelt es sich um sogenannte Diabolos aus Blei, die vermutlich aus einem Luftdruckgewehr abgeschossen wurden.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Der Tierquäler, welcher die Tauben seit Jahren so schwer verletzt, muss umgehend gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen gefährdet werden“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir helfen, den Fall aufzuklären und Menschen für Übergriffe auf Tiere zu sensibilisieren. Funde von weiteren verletzten oder toten Vögeln sollten unbedingt bei der Polizei angezeigt werden. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Achtung: Auf den Bildern unter dem folgenden Link sind Blut und verletzte Tiere zu sehen.
Die Aufnahmen stehen hier für Sie zum Download zur Verfügung.