Profite mit Tierleid: PETA hat am 23. Juli Strafanzeige gegen die Geschäftsführung der MHB Maaschanz GmbH bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt erstattet. Der rechtliche Hintergrund: Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz in Verbindung mit den Vorschriften des Strafgesetzbuches. Das Maaschanz bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. zum Verzehr an. Die Tierrechtsorganisation hat das Restaurant bereits im Dezember 2023 sowie im Januar 2024 angeschrieben und über das immense Tierleid, das mit der Herstellung von Froschschenkeln einhergeht, informiert. Eine Reaktion blieb aus.
„Froschschenkel sind ein Tierqualprodukt, für das Fröschen bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und andere tierschutzwidrige Misshandlungen zugefügt werden. Die Beihilfe zu dieser Tiermisshandlung ist strafbar – und zwar selbst dann, wenn die Frösche im Ausland gequält und getötet wurden“, so Biologin und PETA-Fachreferentin Dr. Tanja Breining.
Verkauf von Froschschenkeln ist Beihilfe zur Tierquälerei
Wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, begeht nach dem deutschen Tierschutzgesetz eine Straftat. Auch wer dazu Beihilfe leistet, macht sich in Deutschland strafbar. Dabei spielt keine Rolle, ob die Haupttat auch in dem Land, in dem sie begangen wurde, verboten ist. Die Finanzierung der Misshandlung von Fröschen für Froschschenkel erfüllt daher die Voraussetzungen der strafbaren Beihilfe. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz PETA mitteilte, musste ein Unternehmen, das Stopfleber verkaufte, Ende 2022 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz 500 Euro als Auflage an einen Tierschutzverein zahlen, wegen Beihilfe zur Tierquälerei. Wie bei Froschschenkeln ist auch die Produktion von Stopfleber in Deutschland verboten.
Lebendig zerhackt
Da die „Herstellung“ von Froschschenkeln in Deutschland verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von frei lebenden Tieren aus Indonesien, Vietnam und Südosteuropa. Eine kürzlich veröffentlichte Recherche von PETA Asien enthüllt die entsetzliche Tierquälerei hinter der „Produktion“ der Froschbeine in Indonesien. Die Aufnahmen zeigen, wie Frösche in der freien Natur gefangen und in überfüllten Säcken bis zu zwei Tage ausharren müssen – viele ersticken qualvoll. Den Überlebenden schneiden die Mitarbeitenden mit Messern in den Nacken oder zerstückeln sie teils bei lebendigem Leib. Auf Froschfarmen breiten sich Krankheiten aus und es kommt zu Kannibalismus, den Tieren werden Aphrodisiaka gespritzt, um die Fortpflanzung zu steigern. Am Ende der Mast werden sie lebend in Säcke gepackt und in die Schlachtfabrik transportiert. Jedes Jahr werden etwa 40 Tonnen Froschschenkel nach Deutschland importiert. [1]
Tierqualprodukte vielerorts gestrichen
Verschiedene Restaurants und Online-Stores haben Froschschenkel bereits aus dem Angebot gestrichen – darunter das Chateau d’Orsay in Rheinberg-Orsoy, die Hamburger Restaurants Mei Moon und Man Wah, sowie Kreutzers Gourmet GmbH in Regensburg.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.