Kunst ohne Haken: Am kommenden Wochenende findet die „Carp Austria“ in Tulln statt, Österreichs größte Angelmesse für das Karpfenangeln. PETA fordert ein Ende der Angelfischerei und ruft dazu auf, die Veranstaltung tierfreundlich umzugestalten: Die Organisation schlug dem Messe-Organisator, die Angling Entertainment in Graz, vergangene Woche vor, den Fish Empathy Quilt auszustellen. Die knapp 30 Quadratmeter große Stoffdecke soll daran erinnern, dass jeder Fisch ein Individuum ist, das Freundlichkeit und Respekt verdient. Sie besteht aus über 100 einzigartigen Quadraten, die von internationalen PETA-Unterstützenden handgefertigt wurden – darunter der Cartoonist Harry Bliss und der Meeresforscher und Filmproduzent Jean-Michel Cousteau. Der Quilt wurde unter anderem bereits im Rathaus von Eureka in den USA ausgestellt. Das Angebot wurde abgelehnt, dennoch fordert PETA die langfristige Umgestaltung der Messe in ein tierfreundliches Event ohne Jagdutensilien.
„Unser Angebot zur Ausstellung des Fish Quilts bleibt bestehen. Jahr für Jahr werden zigtausende Karpfen und Millionen anderer Fische in Fallen gelockt, an Haken aufgespießt oder in Keschern an Land gezogen. Dann ersticken sie oft qualvoll, werden erschlagen oder teils noch bei Bewusstsein ausgenommen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und PETAs Fachreferentin für Wassertiere. „PETAs Fish Empathy Quilt wäre ein starkes Zeichen für mehr Mitgefühl für sensible Wasserbewohner.“
Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz
Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [1] Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [2] Eine Studie hat gezeigt, dass Putzerfische ihr Gesicht auf Fotos und im Spiegel wiedererkennen wie Menschenaffen. [3] Eine Studie der Universität in Bonn zeigt zudem, dass Fische addieren und subtrahieren können. [4] Die Autorin der Studie, Professorin Dr. Vera Schlüssel, schließt aus ihren Experimenten, dass Menschen andere Tierarten tendenziell unterschätzen – besonders diejenigen, die nicht zu den Säugetieren zählen. [5]
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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.