Pudelwelpe aus der Slowakei beschlagnahmt: PETA deckt illegalen Welpenhandel in Heilbronn auf und fordert, den Onlinehandel mit Lebewesen zu stoppen

Ein Hundewelpe vor einem Polizeiauto.

Am 15. März konnten PETA-Ermittlerinnen einen illegalen Welpenhandel aufdecken. Über das Internetportal Quoka.de entdeckten die Ermittlerinnen eine Anzeige, in welcher Pudelwelpen für 1.050 Euro angeboten wurden. Im Chatverlauf mit dem Verkäufer wurde schnell klar, dass der Welpe zu früh nach Deutschland importiert wurde und aus der Slowakei stammte. Die Ermittlerinnen vereinbarten heute einen Termin mit dem Händler. Auf dem Gottlob-Frick-Platz sollte um 10 Uhr der kleine Welpe verkauft werden. Das Veterinäramt Kreis Heilbronn und das Polizeipräsidium Heilbronn wurden im Vorfeld informiert und kamen umgehend zur Übergabe, nachdem die PETA-Ermittlerinnen alle Beweise und den Welpen gesichert hatten. Die Pfoten des kleinen Hundemädchens waren voller Urin und Kot – was darauf hinweisen könnte, dass sie über einen längeren Zeitraum beispielsweise für den Transport aus der Slowakei, in eine Hundebox gesperrt war. Der Welpe wurde von der Polizei sichergestellt und in das lokale Tierheim gebracht. Dort kommt die kleine Hündin nun in die sogenannte Tollwut-Quarantäne. Derzeit überarbeitet die Bundesregierung das Tierschutzgesetz. Ein Verkaufsverbot auf öffentlichen Plätzen ist geplant. PETA fordert, den Onlinehandel mit Lebewesen zu stoppen.

„Wir bedanken uns bei den zuständigen Behörden für das beherzte Eingreifen und die tolle Unterstützung. Die kleine Hündin hat nun hoffentlich die Chance auf ein liebevolles Zuhause. Das Geschäft mit kleinen Hundekindern floriert nach wie vor massiv. Allein auf den größten Internetplattformen werden derzeit über 20.000 Welpen zum Verkauf angeboten – viele davon, wie auch im aktuellen Fall, illegal importiert. Nicht selten werden Welpen mittlerweile über kleine Clans in Deutschland verkauft, die mit dem Tierverkauf viel Geld verdienen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Welpen innerhalb der EU gehandelt werden.“

Um PETA bei der Aufdeckung von illegalem Welpenhandel zu unterstützen, können Verdachtsfälle direkt über die Welpenhandel-Meldeseite der Tierrechtsorganisation gemeldet werden.

Welpenhandel ist kein Einzelfall

Noch immer floriert das Geschäft mit Tierbabys über Internetportale. Händler verlangen für die kleinen Welpen häufig mehrere tausend Euro. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Ein Hundewelpe vor einem Polizeiauto.
Das kleine Hundemädchen ist nun in Sicherheit. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses Bild steht Ihnen hier zum Download für Sie zur Verfügung und können für die Berichterstattung genutzt werden.

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