Recherche belegt Missstände in der Wilhelma: PETA appelliert an 135 Schulen und Freizeiteinrichtungen, Zoo in Stuttgart künftig zu meiden

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Empathie für alle Lebewesen: PETA hat in den vergangenen Tagen 135 Bildungseinrichtungen, darunter Schulen und Freizeiteinrichtungen, in Stuttgart angeschrieben. Darin appelliert die Tierrechtsorganisation an die Einrichtungen, Zoos als Ausflugsziel in Zukunft zu meiden und ihre Existenz kritisch aufzuarbeiten. Anlass für das Schreiben von PETAKids, dem Fachbereich für tierethische Bildung von PETA, ist eine aktuelle Recherche-Veröffentlichung der Organisation über die Wilhelma. Diese dokumentiert unter anderem eine Vielzahl an Verhaltensstörungen bei verschiedenen Tierarten in der Stuttgarter Einrichtung. Die Tierrechtsorganisation bietet in ihrem Schreiben kostenlose Bildungsmaterialien, einen Unterrichtsleitfaden und Workshops geschulter Referenten an, um die Lebensbedingungen von Tieren im Zoo mit den Kindern aufzuarbeiten.

„Bei Ausflügen in den Zoo steht meist der Unterhaltungsfaktor für die Kinder im Fokus, und die kritische Diskussion über die Lebensumstände der Tiere bleibt oft aus. Die Kinder bekommen nicht selten verhaltensgestörte Tiere zu sehen, können das Verhalten jedoch nicht richtig einordnen“, so Mareike Homann, Fachreferentin bei PETAKids. „Dadurch wird ein falsches Bild von deren natürlichen Verhaltensweisen und Lebensbedingungen vermittelt, und eine ethische Einordnung fehlt meist komplett. Wir appellieren daher an die Bildungseinrichtungen, im Rahmen ihres Bildungsauftrags einen kritischeren Blick auf Zoos zu werfen – sowohl als Ausflugsziel als auch in der alltäglichen pädagogischen Praxis.“

PETA-Recherchen zeigen Leid der Tiere

Seit Jahren erhält PETA immer wieder Whistleblower-Berichte von eklatanten Missständen in der Wilhelma in Stuttgart. Die Foto- und Videoaufnahmen der aktuellen Recherche zeigen unter anderem massive Verhaltensstörungen und verdeutlichen einmal mehr, wie qualvoll eine lebenslange Gefangenschaft für Tiere im Zoo ist. Was Kinder in der Wilhelma beobachten können, sind etwa Flamingos, denen durch verstümmelte Flügel die Möglichkeit zum Fliegen genommen wird; Elefanten, die auf engstem Raum eingesperrt „weben“; gestresste Reptilien, die gegen die Glaswände ihrer Gefängnisse laufen; oder Menschenaffen, die sich aus Frustration die Haare ausreißen und ihren eigenen Kot verzehren.

Tierethik schafft empathischeren Umgang mit der Umwelt

Mit Kindern über die Mensch-Tier-Beziehung zu sprechen, birgt viele Herausforderungen. Doch die Tierethik ist ein zentraler Schlüssel in der Entwicklung von Kindern zu einem gerechten und empathischen Umgang mit unserer Umwelt und allen Lebewesen. Im Rahmen der Kampagne PETAKids unterstützt die Organisation Lehrpersonen sowie Bildungs- und Freizeiteinrichtungen dabei, Kindern und Jugendlichen tierethische Perspektiven näherzubringen. Workshops geschulter Fachreferenten und pädagogisch fundierte Bildungsmaterialien regen dazu an, neue Perspektiven einzunehmen.

Dieses und weitere Fotos können hier heruntergeladen und für die redaktionelle Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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