Regensburger Dackelparade: PETA fordert Aus für die Veranstaltung und macht auf Tierleid aufmerksam

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Qualzuchten bedeuten immer Tierleid: Am kommenden Sonntag, 22. September, ist in Regensburg eine Dackelparade geplant. Das örtliche Dackelmuseum ist der Veranstalter und erwartet dabei rund 1300 Dackel plus Begleiter. Nach eigenen Angaben sollen die teilnehmenden Tiere neben Deutschland aus Frankreich, Polen, Tschechien, Estland, Lettland, Kroatien, Russland, Brasilien, den USA, der Schweiz und der Ukraine anreisen. Dackel sind Qualzuchten. PETA fordert ein Verbot für die Veranstaltung, die mit dem Tierschutz nicht vereinbar ist. Sowohl die Reise als auch die Parade selbst, bei der viele Schaulustige erwartet werden, bedeuten viel Stress für die Tiere, die aufgrund ihrer Zucht bereits leiden. PETA hat sich dazu an das Veterinäramt in Regensburg und die Stadtverwaltung gewandt.

„Dackel leiden, weil wir Menschen über Jahrhunderte ihren Körperbau und das Aussehen unseren Bedürfnissen und Vorlieben angepasst haben und entschieden haben, wie sie aussehen sollen. Das ist egoistisch“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA. „Mit der Dackelparade wird Menschen suggeriert, dass es in Ordnung sei, Tiere zu vermehren, die oftmals frühzeitig sterben oder einen langen Leidensweg haben. Wird die Veranstaltung nicht frühzeitig verboten, fordern wir scharfe Kontrollen durch die zuständigen Behörden und einen Ausschluss von Tieren, deren Qualzuchtmerkmale entsprechend ausgeprägt sind.“

Hunde bewusst auf extreme Merkmale gezüchtet

Dackel, auch Teckel genannt, gehören zu den beliebtesten „Hunderassen“ in Deutschland. Doch gerade unter ihrem länglichen Körperbau leiden die Hunde meist schon früh im Leben – sie bekommen häufig Bandscheibenvorfälle, welche „Dackellähme“ genannt werden, starke Schmerzen bei den Tieren hervorrufen und meist operiert werden müssen. In schwerwiegenden Fällen sind sie lebenslang an den Hinterbeinen gelähmt, können ihre Harnblase nicht mehr selbst entleeren oder haben Probleme mit dem Kotabsatz. Außerdem gehören Dackel zu den sogenannten chondrodysplastischen „Rassen“, also Tieren, die unter Zwergwuchs leiden. Sichtbar ist dies auch an den viel zu kurzen und oftmals auch verkrümmten Beinen. Wegen der Fehlbildung des Knochenapparates haben die Tiere häufig ihr Leben lang mit Schmerzen zu kämpfen.

Ende der Qualzucht gehört ins Tierschutzgesetz

Derzeit wird das deutsche Tierschutzgesetz überarbeitet – und das ist nach langem Stillstand auch dringend notwendig. Im aktuellen Entwurf werden 18 Merkmale aufgeführt, welche die Tiere vor Qualzuchtmerkmalen schützen sollen. Tiere, die diese Merkmale aufweisen, müssen von der Zucht ausgeschlossen werden und die Nachkommen dürfen keine Qualzuchtmerkmale aufweisen. Aufgeführt sind beispielsweise Lahmheiten, neurologische Symptome, Atemnot, Anomalien des Skelettsystems und Blindheit. Jedoch lassen die Merkmale weiterhin großen Spielraum für Züchterinnen und Züchter, um weiterhin Tiere mit Qualzuchtmerkmalen zu züchten. Deshalb fordert PETA eine namentliche Nennung bestimmter „Rassen“, die nicht mehr nachgezüchtet werden dürfen. Damit kann enormes Tierleid verringert werden. Bei der Zucht von Tieren greift der Mensch bewusst in ihre natürliche Fortpflanzung ein und kreiert Lebewesen nach seinen Idealvorstellungen. Dabei warten jährlich Tausende Tiere in deutschen Tierheimen sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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