Palmetto (Florida) / München / Stuttgart, 13. Januar 2016 – Der US-amerikanische Zirkus Ringling Bros. and Barnum & Bailey gab nach einer jahrelangen Kampagne der Tierrechtsorganisation PETA USA vorgestern bekannt, die Elefantendressuren schon ab Mai dieses Jahres einstellen zu wollen. Im letzten Jahr sorgte schon die Ankündigung des US-Unternehmens für Aufsehen, die Elefantennutzung im Reisebetrieb ab 2018 zu beenden. Wie auch die anderen 30 Tiere in der Obhut des größten Zirkus der Welt sollen die letzten 13 auf Tournee befindlichen Elefanten in wenigen Monaten in einer stationären Zuchtanlage in Florida untergebracht werden. Nun fordert PETA Deutschland e.V. das größte deutsche Zirkusunternehmen, Circus Krone, auf, seine sechs noch lebenden Elefanten ebenfalls in Rente zu schicken. Die Tierrechtsorganisation hatte die Tierquälereien in der Elefantenhaltung des Münchner Zirkusunternehmens mehrfach dokumentiert und bei den Behörden angezeigt. Mehrere Veterinärbehörden und Staatsanwaltschaften haben daraufhin wiederholt gravierende Missstände wie „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“, „erhebliche Leiden“ und „degenerative Veränderungen der Zehen und der Sohlen“ bei den Elefanten festgestellt. Die Rüsseltiere werden zudem mit dem spitzen Elefantenhaken zu Dressurtricks gezwungen und jede Nacht an zwei Beinen fixiert. PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus.
„Elefanten und andere Wildtiere können nur mit Gewalt zu Dressurtricks gezwungen werden. Immer weniger Menschen nehmen den Dompteuren noch das Märchen von der sanften Dressur ab“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Wenn Krone weiterhin auf Wildtierhaltung setzt, wird das Unternehmen wirtschaftlich nicht überleben.“
PETA USA fordert Ringling Bros. and Barnum & Bailey nun auf, seine Elefanten und auch alle anderen Tiere wie Tiger und Löwen in die Hände renommierter Auffangstationen zu geben, da die Elefanten in dem unternehmenseigenen „Center for Elephant Conservation“ weiterhin die meiste Zeit auf hartem Betonboden angekettet und mit dem Elefantenhaken kontrolliert werden. Auch bei Ringling Bros. ist die typische brutale Dressur, bei der sogar schon Babyelefanten mit Elektroschockern und Elefantenhaken gequält werden, hinreichend auf Fotos und Videos dokumentiert.
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen sprechen sich auch die Bundestierärztekammer, der Bundesrat und die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein Verbot aus. Einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die – als einzige Partei im Bundestag – ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
Veganblog.de/2015/12/Vom-Regen-in-die-Traufe-wenn-der-groesste-Zirkus-der-Welt-seine-Elefanten-in-Rente-schickt/
Ringlingbeatsanimals.com/
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
Ringling Bros.: Größter Zirkus der Welt gibt vorzeitiges Ende seiner Elefantendressur ab Mai 2016 bekannt
13. Januar 2016