Rosengarten: Unbekannte fügen Stute schwere Stichverletzung zu – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Tierquäler gesucht: Einer Whistleblower-Meldung zufolge attackierten Unbekannte vergangene Woche ein Pferd in Rosengarten. Der Stute wurde am Donnerstag, dem 10. Oktober, um 20:06 Uhr eine Stichverletzung am Sprunggelenk des rechten Hinterbeins zugefügt. Die Wunde ist sechs Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 1,2 Zentimetern. Das Außenband des Pferdes wurde ebenfalls verletzt. Die Stute musste operiert werden und wird weiter in einer Tierklinik behandelt. Die Box im Offenstall, in der sich das Pferd zur Tatzeit befand, ist zu einem Teil kameraüberwacht. Zu Beginn der Aufnahmen ist zu erkennen, dass die Stute zunächst schläft, in der nächsten Sekunde aufschreckt und durch die Box springt. Weil die Kamera nur in Abständen von sieben Sekunden aufnimmt und sich ein Teil des Körpers des Pferdes zum Tatzeitpunkt außerhalb des Kamerawinkels befand, gibt es keine Hinweise auf den oder die mutmaßlichen Täter. Die Halterin der Stute hat Strafanzeige erstattet.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Es ist erschreckend, wie häufig Pferde von Menschen auf grausame Art verletzt oder getötet werden. Die Stute muss unvorstellbare Schmerzen erlitten haben. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen gefunden werden, bevor weitere Tiere verletzt werden“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „PETA fordert ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. Behörden könnten auch überregional effektiver zusammenarbeiten. Menschen, die Pferde halten, würden zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um die Tiere besser vor Angriffen schützen zu können.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Vorsichtsmaßnahmen – Tipps für Pferdehalter

PETA rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten nachts nicht ungeschützt auf der Koppel stehen. Sofern ein Schutz der Tiere nicht möglich ist, sollten die Tiere über die Nacht in einer bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

Die Stichverletzung der Stute (zensiert).

Warnung: Das Bild unter folgendem Link zeigt Blut und ein schwer verletztes Tier. Es kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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