Saarbrücken: Mehrere Tauben offenbar durch Vergrämungsnetze grausam getötet – PETA erstattet gegen Parkhausbetreiber und Vergrämungsunternehmen Strafanzeige

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Saarbrücken / Stuttgart, 30. August 2023 – Tödliche Vergrämungsmethode: Ende vergangener Woche wurden PETA Fotos von mehreren Tauben zugeschickt, die offenbar qualvoll in Vergrämungsnetzen gestorben sind. Laut der Meldung stammen die Fotos aus dem Parkhaus am Hauptbahnhof in Saarbrücken. Dort verfangen sich demnach immer wieder Tauben, einige von ihnen strangulieren sich in Panik selbst, bevor sie von Helfern gerettet werden können. Andere Tauben seien hinter den Netzen eingesperrt worden. Laut dem Whistleblower ist der Parkhausbetreiber schon seit längerem informiert, unternehme aber nichts, um die Gefahr zu beseitigen. Auch eine Meldung beim zuständigen Veterinäramt und eine Anzeige seien bisher wirkungslos geblieben. Da es verboten ist, einem Tier ohne vernünftigen Grund Leid oder Schäden zuzufügen, hat PETA gegen den Parkhausbetreiber und das Vergrämungsunternehmen bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken Strafanzeige erstattet.

„Die Bilder aus dem Parkhaus in Saarbrücken machen uns sprachlos. Viele Tauben leben nicht nur täglich am Rande des Hungertods, sondern sind auch diesen grausamen Vergrämungsmethoden schutzlos ausgeliefert“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Tatenlos hinzunehmen, dass sie in den Vergrämungsnetzen verdursten und verhungern, ist schwere Tierquälerei und muss bestraft werden. Wir fordern zudem die Stadtverwaltung Saarbrücken auf, die Taubenpopulation tierleidfrei mithilfe betreuter Taubenschläge zu kontrollieren.“

Hohe Taubenpopulation in den Städten ist menschengemacht
In nahezu allen Städten leben sogenannte Stadttauben. Die Hauptgründe für die großen Populationen sind die Zucht der Tiere und Taubenwettflüge. Dabei werden die Vögel meist Hunderte Kilometer von ihrem Heimatschlag entfernt „aufgelassen“ und sollen schnellstmöglich zurückfinden. Um sie zu Höchstleistungen zu bringen, werden die Tiere von ihrem Partner oder ihrem Nachwuchs getrennt. Viele der Tauben dehydrieren, verhungern oder werden von Greifvögeln erbeutet. Andere landen in Städten und vergrößern die dort lebenden Populationen. Weitere Tauben werden beispielsweise ausgesetzt, weil sie unerwünschte „Zuchtmerkmale“ haben oder weil der Schlag nach einer Zucht aufgegeben wird. Hinzu kommen Tauben, die für Hochzeitstraditionen missbraucht werden. Dabei nehmen die Verantwortlichen billigend in Kauf, dass diese Vögel sterben. In Städten leiden sie Hunger, Durst und sind Tierquälerei schutzlos ausgeliefert.

Das Augsburger Modell unterstützt Tauben in Städten
Stadttauben stammen von verwilderten sogenannten Haus- und Brieftauben ab, die einst aus der Felsentaube gezüchtet wurden. Wie ihre Vorfahren, die in Felswänden leben, brauchen sie kleine, flache Flächen, auf denen sie ihre Nester bauen können. Diese finden sie an Häuserfassaden, in Parkhäusern und anderen städtischen Strukturen. Doch nahezu überall werden die Vögel durch Abwehrnetze und Metallspitzen vergrämt. Zudem finden sie in den Städten kaum gesunde Nahrung. Das Augsburger Modell ist die einzige nachhaltige und tierleidfreie Lösung, um Taubenpopulationen zu kontrollieren. Dabei werden betreute Taubenschläge errichtet, wo die Vögel artgerechte Nahrung erhalten und ihre Eier durch Attrappen ausgetauscht werden. Ebenso landet der Großteil des Kots der Tiere in den Taubenschlägen und nicht mehr auf den städtischen Straßen und Plätzen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Laut dem Whistleblower sterben in den Vergrämungsnetzen des Parkhauses am Hauptbahnhof immer wieder Tauben. / © PETA Deutschland e.V.

Diese und weitere Fotos können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

Weitere Informationen
PETA.de/Themen/Taubenabwehr
PETA.de/Themen/Stadttauben
PETA.de/Themen/Brieftaubensport
PETA.de/Themen/Taubennest

Pressekontakt:
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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