Ein Herz für Orcas: Meeresschützerin und PETA-Unterstützerin Sarah Connor hat sich während der jährlichen Online-Aktionärsversammlung am 11. Februar gegen TUIs tierleidvolle Geschäftspraktiken ausgesprochen. Die beliebte Sängerin und leidenschaftliche Wal-Schützerin hat hinterfragt, warum das Reiseunternehmen immer noch Tickets für SeaWorld, den Loro Parque sowie andere Delfinarien in seinem Reiseangebot führt. Sarah Connors Frage wurde im Namen der Aktionärin PETA Deutschland e.V. eingereicht und vorgetragen. Sie richtete sich direkt an den TUI-Vorstand:
„Es ist wissenschaftlich längst bewiesen, dass Orcas in Gefangenschaft körperlich und seelisch leiden, ihre Zähne an den Betonbecken kaputt kauen, sich gegen die Gitter ihrer Becken werfen, Artgenossen angreifen und oft viel früher sterben als Schwertwale im Meer. TUI behauptet seinen Aktionären und der Presse gegenüber, durch die Zusammenarbeit mit den Zoos die Bedingungen für die Tiere vor Ort verbessern zu wollen, doch diese Aussage hält der Realität nicht stand. Die Betonbecken können nicht vergrößert werden. Herr Ebel, warum verkauft TUI weiterhin Tickets in Meeresparks wie SeaWorld und den Loro Parque, wo Sie doch wissen, dass sich für die Orcas und alle anderen Delfine in diesen Zoos nichts verbessern kann, und warum benutzen Sie seit Jahren dieselbe Ausrede gegenüber Ihren Aktionärinnen und Aktionären?“
Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, antwortete, dass man bestrebt sei, die Branche von innen heraus zu verändern und das Wohlergehen der Tiere durch regelmäßige Audits und unabhängige Experten überprüfe. PETA sieht diese Antwort als Greenwashing, um weiterhin Profite auf Kosten der Orcas und anderen Delfine zu generieren.
PETA informiert TUI seit Jahren über das Leid von Orcas und anderen Delfinen, die in Meeresparks in Betonbecken eingesperrt sind und oft bereits in jungen Jahren sterben, und fordert das Unternehmen in Gesprächen, bei Aktionen und mit Petitionen auf, Delfinarien weltweit aus seinem Reiseangebot zu streichen. Viele Reiseunternehmen sind diesen Schritt bereits gegangen, darunter namhafte Unternehmen wie Airbnb und Club Med. Auch der Guide Michelin hat Meereszoos mit Orcas vor Weihnachten aus ethischen Gründen aus dem Programm gestrichen. [1] PETAs Appell an den TUI-Vorstand, diesem Beispiel zu folgen, blieb jedoch ohne Reaktion.
Sarah Connor gründete 2024 eine Stiftung zur Rettung von iberischen Orcas und unterstützt bereits seit Oktober letzten Jahres die PETA-Kampagne für die Freiheit von Schwertwalen. Sie protestierte gemeinsam mit der Tierrechtsorganisation in Berlin vor einem Reisebüro von TUI. Dafür ließ sie sich von PETA in ein „Aquarium“ sperren, um so auf das Leid von Orcas und anderen Meeressäugern in Gefangenschaft aufmerksam zu machen.
Zahlreiche Orcas bereits in Meeresparks gestorben
2021 starben die Orcas Ula und Skyla im jungen Alter von zwei und 17 Jahren frühzeitig in Gefangenschaft im Loro Parque auf Teneriffa. Ein Jahr später starb Orca-Dame Kohana mit 20 Jahren und Ende 2024 der 29-jährige Keto. Ebenfalls im Jahr 2021 starb Orca Amaya im Alter von sechs Jahren bei SeaWorld in San Diego. Das sind keine Einzelfälle: Mindestens 42 Orcas sind allein bei SeaWorld bereits frühzeitig gestorben. Trotzdem verkauft TUI weiterhin Tickets für diese Orca-Zoos.
Nun steht außerdem die Frage im Raum, ob zwei Orcas aus dem Anfang des Jahres geschlossenen Marineland Antibes in Frankreich in den Loro Parque umziehen werden. Dort würden sie weiterhin in winzigen, kahlen Betonbecken leben. Die intelligenten und sozialen Meeressäuger haben so keine Möglichkeit, weit zu schwimmen, tief zu tauchen und die Unterwasserwelt zu erkunden. Stattdessen sind sie den Pumpengeräuschen sowie dem Lärm von Popmusik und Publikum ausgesetzt und werden für Shows trainiert, die die Kassen der Zoos klingeln lassen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Orcas in Gefangenschaft oft psychisch und körperlich leiden und krank werden. [2; 3]
Dieses und ein weiteres Foto können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.