Die richtige Entscheidung: Das Berliner Restaurant Borchardt strich Foie gras von der Speisekarte. PETA hatte am 16. Oktober ein aktuelles Foto der Speisekarte von einem prominenten Gast, der PR-Expertin und Society Lady Alexandra von Rehlingen, erhalten. Auf der Speisekarte war das Gericht „Grilled foie gras, brioche, port wine shallots“ aufgelistet. Daraufhin informierte die Tierrechtsorganisation die Geschäftsführung schriftlich über das Leid der Enten und Gänse bei der Foie gras-Produktion. Nach zwei weiteren Anfragen und einem Anruf antwortete das Borchardt schließlich am 8. November schriftlich, dass es Foie gras auf ihrer Karte nicht gibt. PETA schloss daraus, dass das Tierqualprodukt von der Karte gestrichen wurde und bedankte sich bei der Geschäftsführung. Das Borchardt ist ein seit Jahren sehr renommiertes Restaurant, beliebt bei vielen Prominenten aus dem In- und Ausland.
„Wir freuen uns sehr über die tierfreundliche Entscheidung der Geschäftsführung“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Zahlreichen Vögeln bleibt in Zukunft die unermesslich grausame Qual des Stopfens erspart. Dem Borchardt stehen viele köstliche und tierleidfreie Alternativen zur Verfügung, zum Beispiel vegane Faux gras.“
In den vergangenen Jahren hat PETA gegen verschiedene Restaurants Strafanzeige wegen Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung erstattet. In Koblenz musste Ende 2022 erstmals ein von PETA angezeigter Händler eine Auflage der Staatsanwaltschaft von 500 Euro für die Einstellung des Verfahrens an einen Tierschutzverein zahlen.
Grausame Foie gras-Produktion: Männliche Tiere zwangsernährt und weibliche Küken getötet
Stopfleber bedeutet für Enten und Gänse ein unwürdiges Leben und einen qualvollen Tod. Für die „Produktion“ von Foie gras werden nur Erpel verwendet, weil die Leber der weiblichen Tiere zu klein ist und zu viel Nervengewebe enthält. Allein in Frankreich werden jedes Jahr mehr als 13 Millionen weibliche Entenküken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und lebend in den Schredder geworfen, vergast oder in einer Kiste entsorgt, in der sie verhungern oder zerquetscht werden. Durch die quälerische Mast schwillt die Leber der männlichen Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts an. [1] Diese Zwangsmast führt neben der pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, auch zu Atemnot, Halsverletzungen, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere sterben daher bereits, bevor sie in den Schlachthof kommen. [2;3] Hier werden sie elektrisch betäubt und ausgeblutet. Immer wieder kommt es vor, dass sie vor oder während des Ausblutens aufwachen und bei Bewusstsein und mit Schmerzen sterben. [4;5]
Stopfleber vielerorts verboten
Die „Produktion“ von Stopfleber ist so grausam, dass sie in mehreren Ländern der EU verboten ist. Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und ein Teil von Belgien „produzieren“ hingegen immer noch Foie gras. Auch in Argentinien, Indien, Israel, Australien, Kalifornien und in der Türkei ist die Herstellung bereits untersagt. Auch König Charles III verbannte Stopfleber aus all seinen Palästen. Zahlreiche Restaurants haben Foie gras auf PETAs Bitte hin bereits ausgelistet, darunter auch das HENRIKS in Hamburg- ebenfalls Dank der Hilfe von Alexandra von Rehlingen, die seit vielen Jahren gemeinsam mit PETA gegen die tierquälerische Stopfleber kämpft.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder, Fische und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.