PETA warnt vor verstecktem Tierleid
Tierleid ist untragbar:Zusammen mit einem Fernsehteam von „Achtung Kontrolle“ konnte PETA in der Stuttgarter Innenstadt aufdecken, dass etliche Echtpelzprodukte auch in diesem Winter entweder gar nicht, unzureichend oder falsch gekennzeichnet sind. Viele der Jacken oder mit sogenannten Pelzbommeln besetzten Mützen enthielten ohne entsprechende Deklaration das Fell getöteter Tiere. PETA fordert die deutsche Regierung daher auf, ganz konsequent Pelzfarmen sowie den Handel und Import von Pelzwaren in Deutschland zu verbieten. Außerdem warnt die Tierrechtsorganisation Verbraucherinnen und Verbraucher davor, Etiketten blind zu vertrauen und rät dazu, auch vermeintliche Kunstpelzprodukte oder entsprechend deklarierte Ware zu prüfen.
„Die meisten Menschen haben Pelz aufgrund des unvorstellbaren Tierleids bereits abgeschworen, doch noch immer gehen massenweise Echtpelzprodukte über die Ladentheke – oft ohne dass die Menschen davon wissen“, so Björn Thun, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Nur ein Importverbot für Pelz kann das Leid der Millionen Marderhunde, Nerze, Füchse, Chinchillas und anderen Tiere, die für ihr Fell auf Pelzfarmen unvorstellbare Qualen erleiden, endlich beenden.“
PETA rät: Immer den Fell-Check machen
Die Pelzindustrie tarnt ihre blutigen Produkte als unscheinbare Applikationen an Kragen von Jacken und Mänteln oder als Bommel an Mützen. Bei der Frage, ob es sich um Echtpelz handelt, ist der Preis nicht entscheidend: Vor allem bei Jacken und Mützen wird oft das Fell von Marderhunden verwendet, die in China gequält und erschlagen wurden. Solche Produkte kosten im Internet teils weniger als 20 Euro. PETA rät, immer den Fell-Check zu machen. Dabei wird das Fell zu einem Scheitel auseinandergezogen. Ist darunter ein lockeres Gewebe zu sehen, handelt es sich meist um Kunstfell. Befindet sich unter dem Fell Leder, also die Haut der Tiere, handelt es sich um Echtpelz. Zusätzlich wird empfohlen, auf das Etikett und Hinweise wie „Enthält nicht-textile Teile tierischen Ursprungs“ zu achten. Die Tierrechtsorganisation warnt insbesondere vor dem Online-Handel, da sehr häufig eindeutige Kennzeichnungen fehlen. Falsch deklarierte Produkte sollten dokumentiert, umgehend zurückgesendet und beim Verbraucherschutz gemeldet werden.
Unzählige Tiere für Pelz gequält und teils lebendig gehäutet
Weltweit fristen Abermillionen Tiere auf Pelzfarmen ein tristes Dasein in winzigen Käfigen mit Gitterböden. Darunter sammelt sich ein Berg aus Urin und Kot, dessen Gestank sie tagtäglich ausgesetzt sind. Sie haben keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten und laufen stumpf hin und her, nagen an den Gitterstäben oder verletzen sich selbst. Andere werden mit Fallen gefangen, die sich bis zum Knochen in ihr Fleisch einschneiden und schreckliche Schmerzen und Blutverlust verursachen. Einige versuchen sogar, ihre eigenen Gliedmaßen abzunagen, um zu entkommen. Die Tiere auf Pelzfarmen werden erschlagen, per Elektroschock getötet oder vergast. Unzählige kommen wieder zu Bewusstsein, während sie gehäutet werden.
Der TV-Beitrag zum Pelz-Test in Stuttgart wird in den kommenden Monaten auf Kabel Eins ausgestrahlt.
Das Foto kann hier heruntergeladen werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.