Düsseldorf / Stuttgart, 24. August 2022 – Tod durch zu viel Stress: Am 16. Juli ist ein Pferd bei einem Umzug des Schützenvereins St. Sebastianus auf der Königsallee in Düsseldorf zusammengebrochen und gestorben. Die Tierrechtsorganisation PETA hat daraufhin letzte Woche bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf Strafanzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gegen den Halter des Tieres erstattet. Der Vorwurf: Das Pferd wurde gezwungen, bei dem Umzug mitlaufen, obwohl es nicht in der Verfassung dazu war. Kurz nach dem Vorfall meldete sich eine Zeugin bei der Tierrechtsorganisation, die den Angaben zufolge das Pferd bis Dezember 2021 gehalten hatte. Ihr zufolge war Waiherr, wie das Tier hieß, 19 Jahre alt. Beim Verkauf wurde vereinbart, dass Waiherr niemals auf Festumzügen eingesetzt werden solle, da er aufgrund seines schwachen Nervenkostüms und seines Charakters unter keinen Umständen dafür geeignet sei. Laut Düsseldorfer Veterinäramt starb das Pferd an Herzschwäche. PETA appellierte am vergangenen Donnerstag in einem Schreiben an die Parteien im Stadtrat, künftig keine Pferde bei Umzügen zuzulassen.
„Für Pferde bedeuten Umzüge durch die Innenstadt eine enorme Stressbelastung, die ein Verbot rechtfertigt. Aber ein älteres Pferd mit bekanntermaßen schwachem Nervenkostüm einzusetzen, ist einfach nur beschämend“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Dass die Veterinäramtsuntersuchung im Vorfeld Waiherr seinen Todesritt nicht ersparte, beweist, dass es jetzt ein Pferdeverbot in der Innenstadt braucht.“
Missbrauch, nicht Brauchtum – Pferde auf Innenstadtumzügen
Pferde in einer lauten, engen und heißen Innenstadt einzusetzen, ist nach PETAs Ansicht Missbrauch und hat nichts mit Brauchtum oder Tradition zu tun. Werden die Fluchttiere mit scharfen Gebissen und Sporen dazu gezwungen, bei einem Umzug mitzulaufen, erhöht sich ihr Stresspegel kontinuierlich. Dies kann schlimmstenfalls damit enden, dass ein Tier durchgeht oder zusammenbricht, was auch für Menschen Gefahren birgt. Pferde sind sehr sensible Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Essen und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
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