Einem Polizeibericht zufolge ist am Donnerstagmorgen, dem 9. Januar, bei einem Transport auf der L456 zwischen Sigmaringen und Krauchenwies eine Kuh aus einem fahrenden Transporter gefallen und leicht verletzt worden. Die Tür des Transporters hatte sich aufgrund eines technischen Defektes geöffnet. Der 56-jährige Fahrer konnte das zwischenzeitlich auf der Fahrbahn laufende Tier einfangen. PETA hat am 16. Januar bei der Staatsanwaltschaft Hechingen gegen die Verantwortlichen Strafanzeige erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den voll belegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich so Unfälle, die für die Tiere extremes Leid bedeuten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.
„In der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie gibt es keine schonenden Tiertransporte. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner, Puten oder andere Tiere langsam und qualvoll. Ihre Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Julia Weibel, Fachreferentin bei PETA. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
Tiere auf vielen langen Routen nachweislich nur unzureichend versorgt
Rinder dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten oft sehr viel länger. Jede dieser Fahrten geht mit enormen Belastungen für die Tiere einher. Infolge der unzureichenden Versorgung sind sie gezwungen, auf den Transportern dicht an dicht in ihren eigenen Exkrementen auszuharren. Mitunter sind sie dabei extremer Hitze oder Kälte ausgesetzt. Oft sind die Transporter voll belegt, sodass nicht alle Tiere an die Tränken gelangen. Diese fassen bei enormer Hitze mitunter nicht genügend Wasser und sind lange vor der Ankunft leer – oder wurden nie befüllt. Auch Tierkinder, die noch auf Muttermilch angewiesen sind, müssen teils lange Fahrten ertragen.
Das Leid der Kühe in der Ernährungsindustrie
Kühe sind soziale Lebewesen, die lebenslange Freundschaften schließen und eine enge Bindung zu ihrer Familie haben. Für Ernährungszwecke werden die Tiere anhand ihres Nutzens für den Menschen beurteilt und wie Produktionsgüter behandelt. Ihr meist kurzes Leben verbringen sie in der Regel in überfüllten Ställen ohne Freilauf. Jedes Jahr werden mehr als 3 Millionen Rinder in deutschen Schlachthäusern getötet – oftmals ohne wirksame Betäubung. [1]
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.