Spangenberg: Hündin Liv an Baum angekettet und zum Sterben zurückgelassen – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

PETA Logo

Hinweise gesucht: Einem Medienbericht zufolge haben Unbekannte in Spangenberg eine junge Hündin an einen Baum im Wald angekettet und offenbar zum Sterben zurückgelassen. Ein Jagdpächter entdeckte die verängstigte Vierbeinerin am Sonntag zufällig in einer kleinen Schlucht in der Nähe des Stadtteils Kaltenbach. Der Mann alarmierte sofort die Polizei. Ein Team des Vereins „Ein Heim für Tiere“ befreite die Hündin schließlich und brachte sie ins eigene Tierheim, wo man ihr den Namen „Liv“ gab, der „Leben“ bedeutet. Das Tierheim vermutet, dass Liv schon seit Donnerstag im Wald angekettet war. Die Kette sei so kurz gewesen, dass sich die Hündin möglicherweise tagelang nicht hinlegen konnte. Liv sei abgemagert gewesen und habe dort, wo die Kette lag, offene, blutende Stellen gehabt. Das Tierheim versucht, die Hündin nun aufzupäppeln und für sie ein liebevolles neues Zuhause zu finden. Gegen die Tatverantwortlichen wurde Strafanzeige erstattet.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wir möchten helfen aufzuklären, wer Liv im Wald einem grausamen Tod überlassen wollte, statt sich etwa Hilfe beim Tierheim zu suchen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wer mit Lebewesen so verantwortungslos umgeht, muss bestraft werden, bevor weitere Tiere in Gefahr geraten.“

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter und Halterinnen die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistung unterlassen.

Adoptieren statt kaufen

Hunde beim Züchter zu kaufen verschärft die Notsituation von heimatlosen Tieren. In deutschen Haushalten leben bereits etwa 10,5 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der an der Tat beteiligten Personen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V.: Heimtierpopulation in Deutschland 2023. Online Abrufbar unter: https://www.zzf.de/marktdaten/heimtiere-in-deutschland. (06.06.2024)

Kontakt

Kontakt
Kopieren