„Star-Rennpferd“ So Royal mutmaßlich verhungert – PETA erstattet Strafanzeige und fordert Ende von Pferderennen

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Medienberichten zufolge ist die für zahlreiche Galopprennen eingesetzte Vollblutstute So Royal vergangenen Dezember wegen Vernachlässigung und mangelnder Versorgung gestorben. Zuvor wurde das abgemagerte Pferd auf einer Koppel in Streesow von einer Tierschützerin entdeckt und zur Rettung auf eine Koppel in Dahlenburg gebracht. Doch das 24 Jahre alte Tier war den Angaben zufolge zu schwach, um Nahrung aufzunehmen und musste eingeschläfert werden. PETA hat nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg gegen unbekannt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Die Tierrechtsorganisation sieht den Fall als weiteres Beispiel dafür, dass Pferde vernachlässigt werden, wenn sie für die Rennbranche keinen Wert mehr haben

So Royal teilt die Leidensgeschichte vieler ehemals umjubelter Pferde, die von der Rennindustrie ausgebeutet und dann an Schlachthöfe oder dubiose Händler verkauft wurden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Nur durch ein gesetzliches Verbot von Pferderennen kann der Missbrauch von Pferden als Sportgeräte beendet werden.“

So Royal für reine Profitgier ausgebeutet

Medienberichten zufolge wurde So Royal für zahlreiche Galopprennen eingesetzt. Sie war demnach 30-mal am Start, gewann sechs Rennen und war 14-mal platziert. [1] Sie soll 60.000 Euro an Preisgeldern gewonnen haben. [2] In einem Artikel in einem Rennsport-Onlinemagazin wurde auf zahlreiche Besitzerwechsel verwiesen, nachdem das Tier nicht mehr für Rennen „genutzt“ wurde [3].

Ehemalige „Rennpferde“ landen oft im Schlachthof

Tiere, die die halsbrecherischen Rennen überleben, enden nicht selten wie die 24-jährige So Royal oder sie werden direkt an Schlachthäuser gegeben. Im Januar veröffentlichte PETA USA den Leidensweg des bekannten „Rennpferdes“ My Elusive Dream, das aus einem Anhänger befreit werden konnte, kurz bevor die Stute in ein südkoreanisches Schlachthaus transportiert werden sollte. Das Tier wird jetzt in die USA überführt, um dort den Rest seines Lebens in Frieden auf der Adena Springs-Farm in Florida verbringen zu können. Eine Rechercheveröffentlichung von PETA USA brachte 2019 zutage, dass zahlreiche ehemalige „Rennpferde“ in Südkorea – teils auf grausamste Weise – in Schlachthäusern getötet werden, wenn sie aus Sicht der Halter nicht mehr von Nutzen sind. Viele der Tiere stammen aus den USA. Ein offizieller Vertreter der koreanischen Rennindustrie gab an, dass 1.600 Pferde jedes Jahr aus der Rennindustrie aussortiert werden, weil sie nicht mehr die gewünschte Leistung erbringen würden. Doch nur etwa drei Prozent von ihnen würden sich zu diesem Zeitpunkt noch für andere „Einsatzbereiche“ eignen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Lünepost (2024): Star-Pferd verhungert: Wer hat „So Royal“ zugrunde gehen lassen? Online abrufbar unter: https://luenepost.de/2024/01/star-pferd-verhungert-wer-hat-so-royal-zugrunde-gehen-lassen. (12.02.2024).
[2] BILD (2024): Star-Rennpferd in Deutschland verhungert. Online abrufbar unter: https://www.bild.de/regional/niedersachsen/regional/star-rennpferd-in-deutschland-verhungert-so-royal-litt-wochenlang-86730938.bild.html. (12.02.2024).
[3] Turf-Times (2024): Aufgalopp 801: Zum tragischen Tod der Stute So Royal. Online abrufbar unter: https://www.turf-times.de/tt-artikel/aufgalopp-801-zum-tragischen-tod-stute-so-royal. (12.02.2024).

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