Strafanzeige nach Schafschur-Meisterschaft in Baden-Württemberg: PETA dokumentiert blutige Schnittverletzungen und übt scharfe Kritik an derartigen „Sportveranstaltungen“

PETA Logo

Stuttgart / Meßstetten-Heinstetten, 27. Oktober 2014 – Wettbewerb bis aufs Blut: Im Rahmen der baden-württembergischen Schafschur-Meisterschaft in Heinstetten wurden im August mehrere hundert Schafe geschoren. PETA Deutschland e.V. dokumentierte dabei blutige Schnittwunden und Verletzungen der Tiere, die durch den enormen Zeitdruck beim Scheren entstanden. Die Tierrechtsorganisation erstattete bei der Staatsanwaltschaft Hechingen daher Strafanzeige gegen den Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V. als Veranstalter des Wettbewerbs sowie gegen die 26 teilnehmenden Scherer wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Das in Heinstetten aufgenommene und der Staatsanwaltschaft vorliegende Videomaterial zeigt dutzende blutende Schafe. PETA appelliert nun sowohl an die Behörde, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, als auch an die Landesschafzuchtverbände, keine derartigen Veranstaltungen mehr durchzuführen. 

„Schafe sind keine Sportgeräte“, kritisiert Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Durch den Zeitdruck bei einem Schafschur-Wettbewerb ist absehbar, dass die Scherer den Tieren Verletzungen zufügen werden. Das Leid der Tiere einzukalkulieren, ist alles andere als sportlich.“

Der Stress für die sensiblen Tiere bei solchen Veranstaltungen ist enorm. Auf der Bühne waren die Schafe zudem einer weiteren Belastung ausgesetzt:  Während den Schurdurchgängen wurde extrem laute Musik abgespielt, hinzu kamen die lauten Durchsagen der Kommentatoren und das johlende Publikum mit Anfeuerungsrufen.

Erst im Juli dieses Jahres deckte PETA USA in einer großangelegten Undercover-Recherche in Australien, dem weltgrößten Exportland für Wolle, sowie in den USA auf, dass Arbeiter Schafe während der Schur schlugen, traten, auf ihnen herumtrampelten, sie verstümmelten, herumwarfen und sogar töteten. Die Scherer in der globalen Wollindustrie werden oftmals nicht nach Stunden, sondern pro geschorenem Schaf bezahlt. Dies führt zu schneller, gewalttätiger Arbeit und schlimmen Schnittverletzungen bei den Schafen – auch an Ohren und Genitalien oder im Gesicht der Tiere.

Aufgrund dieser routinemäßigen Gewalt gegen Schafe bei der Schur empfiehlt PETA Verbrauchern, sich für tierfreundliche Materialien wie zum Beispiel Lyocell, Sisal, Bambus, Baumwollflanell, Viskose, Vlies, Acryl und Sojaseide zu entscheiden.

Weitere Informationen:
Wolle.PETA.de
PETA.de/Wolle-Deutschland
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0) 30 – 68 32 666 04, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren