Stranddüne, Seegold Fischeria & Co. präsentieren vegane Spezialitäten am Weltfischbrötchentag: PETA lobt Gastronomen in Schleswig-Holstein

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Der am 4. Mai stattfindende Weltfischbrötchentag bringt dieses Jahr eine Neuerung mit sich: In Schleswig-Holstein wird es ein breites Angebot an rein pflanzlichen Alternativen geben. Von marinierten Karottenstreifen mit Meerrettich-Senf-Creme statt Lachsfleisch bis hin zu gewürztem Blumenkohl mit veganer „Honig“-Senf-Soße – die Optionen sind vielfältig. PETA lobt die Gastronomen für ihren Innovationsgeist bei der Entwicklung neuer kulinarischer Traditionen.

„Vegane Fischbrötchen schmecken nicht nur fantastisch, sie retten vielen sensiblen Wassertieren das Leben. Darüber hinaus bewahren sie die Ozeane vor der Vermüllung durch Fischfanggeräte und sparen CO2 ein“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Fische und Meerestiere. „Wir freuen uns über die Kreativität und das Mitgefühl der Unternehmen und appellieren an alle Fischhändler bundesweit, diesem Beispiel zu folgen.“

Kulinarische Innovationen entlang der Küste

Die Stranddüne in Scharbeutz bietet nicht nur das pflanzliche Fischbrötchen aus Erbsenmus, sondern auch fischfreie Fish and Chips an. In der Seegold Fischeria in Grömitz gibt es vegane Brötchen mit Blumenkohl und Algenwürzen, während in Hauswalds Fisch-Bar in Niendorf Avocado mit veganer Mayonnaise und Apfelchutney das Vischbrötchen ausmachen. Das ToHuus in Eutin hat Räucherlachs-Alternativen aus gedünsteten Karottenstreifen kreiert. In Eckernförde serviert Mehrfisch tierfreie Fish and Chips namens „Fisch vom Feld“. Die Flunderbar in Hohwacht präsentiert exklusiv zum Weltfischbrötchentag ein pflanzliches Karotten-Lax-Brötchen mit hausgemachter Remoulade direkt am Strand.

Öffentliches Bewusstsein hat sich gewandelt

Das gestiegene öffentliche Bewusstsein für Tierrechte, Klimakatastrophen und Überfischung führt mehr und mehr zu verändertem Verhalten im Umgang mit Meerestieren. Ehemalige Walfangorte wie Hamburg und Emden haben sich umorientiert, Fischereistädte und -dörfer werden ihrem Beispiel bald folgen. Millionen von Menschen [1] weigern sich bereits, eine Industrie zu unterstützen, die jedes Jahr weltweit Billionen von Tieren tötet [2] und die Umwelt zerstört. Fischereiutensilien verschmutzen die Meere am stärksten und sind die Hauptursache für den unbeabsichtigten Tod von Zigtausenden Walen, Delfinen, Seevögeln und Schildkröten.

Fische erkennen sich auf Fotos und im Spiegel

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Fische empfindsame, intelligente Tiere sind, die eine ausgeprägte Persönlichkeit haben, die voneinander lernen [3] und sich selbst im Spiegel und auf Fotos erkennen können. [4] Sie haben individuelle Charaktere, kommunizieren miteinander und empfinden Freude und Schmerz. [5] Dennoch werden jedes Jahr mehr von ihnen für unsere Nahrungsmittel getötet als alle anderen Tiere zusammen.

Zwei Prozent der Fischereigeräte werden jedes Jahr zurückgelassen oder gehen verloren

In einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2022 wurde evaluiert, dass jedes Jahr zwei Prozent der Fischfanggeräte verloren gehen oder zurückgelassen werden. In Zahlen bedeutet dies 78.230 Quadratkilometer Fischereinetze, 739.583 Kilometer Langleinen – diese könnten 18-mal die Erde umrunden – sowie 25 Millionen Reusen und Fallen und fast 14 Milliarden Langleinenhaken. [6]

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung-anzahl-vegetarier/
[2] Fishcount.org.uk: Numbers of fish caught from the wild each year. Online verfügbar unter: http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-fish-caught-from-the-wild-each-year (zuletzt eingesehen am 26.04.2024)
[3] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[4] Kohda, M.; Bshary, R.; Kubo, N.; Awata, S.; Sowersby, W.; Kawasaka, K.; Kobayashi, T.; & Sogawa, S. (2023): Cleaner fish recognize self in a mirror via self-face recognition like humans. Proc Natl Acad Sci USA. 2023, Feb 14; 120 (7). DOI: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2208420120 (zuletzt eingesehen am 26.04.2024)
[5] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[6] Richardson, K., et al. (2022), Global estimates of fishing gear lost to the ocean each year. DOI: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abq0135 (zuletzt eingesehen am 26.04.2024)

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