Sushi ohne Tierleid: PETA appelliert an Sternekoch Anton Schmaus, in Sushi Bar „Aska“ vegane Alternativen anzubieten

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PETA hat Ende November in einem Schreiben an den Sternekoch Anton Schmaus appelliert, in seiner Sushi Bar „Aska“ auch veganes Sushi anzubieten – oder bestenfalls ganz auf vegan umzustellen. Das Restaurant meidet bisher tierleidfreie Alternativen – und zelebriert laut eigener Website „authentisches“ Sushi. Nach Ansicht von PETA glorifiziert die Sushi Bar damit eine Industrie, die Billionen fühlender Fische und anderer Wassertiere langsam ersticken lässt oder ohne Betäubung bei vollem Bewusstsein aufschneidet. Eine Umstellung auf veganes Sushi würde es hingegen zahlreichen Gästen ermöglichen, den traditionellen Genuss mit Werten wie Tier- und Ozeanschutz zu verbinden.

„Fische haben ebenso wenig einen qualvollen Tod verdient wie die Millionen von Haien, Delfinen, Schildkröten, Walen und Seevögeln, die sich jedes Jahr in ausrangierten Geisternetzen verfangen“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „PETA fordert Sternekoch Anton Schmaus auf, seine Sushi Bar zeitgemäß auf vegan umzurüsten und so die Menschen positiv zu inspirieren, Fische und andere Meerestiere zu schützen, statt ihren Tod zu zelebrieren.“

Das öffentliche Bewusstsein hat sich gewandelt

Das gestiegene öffentliche Bewusstsein für Tierrechte, Klimakatastrophen, Überfischung und ein zunehmend verschmutztes Meeresökosystem führt mehr und mehr zu verändertem Verhalten im Umgang mit Meerestieren: Millionen von Menschen [1] weigern sich bereits, eine Industrie zu unterstützen, die jedes Jahr weltweit Billionen von Tieren tötet [2] und die Umwelt zerstört. Fischereiutensilien verschmutzen die Meere am stärksten und sind die Hauptursache für den unbeabsichtigten Tod von Zigtausenden Walen, Delfinen, Seevögeln und Schildkröten.

Zwei Prozent der Fischereigeräte werden jedes Jahr zurückgelassen oder gehen verloren

In einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2022 wurde evaluiert, dass jedes Jahr 2 Prozent der Fischfanggeräte verloren gehen oder zurückgelassen werden. In Zahlen bedeutet dies 78.230 Quadratkilometer Fischereinetze, 739.583 Kilometer Langleinen – diese könnten 18-mal die Erde umrunden –, sowie 25 Millionen Reusen und Fallen und fast 14 Milliarden Langleinenhaken. [3]

Fische erkennen sich auf Fotos und im Spiegel

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Fische empfindsame, intelligente Tiere sind, die eine ausgeprägte Persönlichkeit haben, voneinander lernen [4] und sich selbst im Spiegel und auf Fotos erkennen können. [5] Sie haben individuelle Charaktere, sprechen miteinander und empfinden Freude und Schmerz [6] – und doch werden jedes Jahr mehr von ihnen für unsere Ernährung getötet als alle anderen Tiere zusammen.

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung-anzahl-vegetarier/

[2] Fishcount.org.uk: Numbers of fish caught from the wild each year. Online verfügbar unter: http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-fish-caught-from-the-wild-each-year (Zuletzt eingesehen am 22.11.2023)

[3] Kelsey Richardson et al. (2022), Global estimates of fishing gear lost to the ocean each year. DOI: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abq0135 (Zuletzt eingesehen am 21.11.2023)

[4] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.

[5] Kohda, M.; Bshary, R.; Kubo, N.; Awata, S.; Sowersby, W.; Kawasaka, K.; Kobayashi, T.; & Sogawa, S. (2023): Cleaner fish recognize self in a mirror via self-face recognition like humans. Proc Natl Acad Sci USA. 2023, Feb 14; 120 (7). doi: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2208420120

[6] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

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