Termineinladung: Keine Paviane für Tierversuchseinrichtung – PETA protestiert am Mittwoch vor Zoo Augsburg gegen grausame Forschung an Affen und fordert Rückholung der Tiere

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Der Augsburger Zoo hat zwei männliche Paviane an das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen abgegeben. Die Tiere sollen dort zur Zucht eingesetzt werden. Ihr Nachwuchs wird künftig höchstwahrscheinlich in Tierversuchen, etwa in Xenotransplantationsversuchen, missbraucht. Mit einem als Affe verkleideten Aktiven, der auf einem sogenannten Primatenstuhl fixiert zappelt und schreit, wird PETA am Mittwoch von 11:15 bis 11:45 Uhr vor dem Zoo Augsburg das Leid in Tierversuchslaboren symbolisch veranschaulichen, das durch die Verantwortlichen des Zoo Augsburg somit billigend in Kauf genommen wird. Mit Plakaten und Schildern machen weitere Aktive unter dem Motto „Arme Affen: Erst Zoo, dann Versuchslabor“ und „Zoo Augsburg: Zucht stoppen!“ auf die Problematik aufmerksam. PETA fordert mit der Aktion, die Zucht und Gefangenhaltung der Paviane im Zoo auslaufen zu lassen. Die beiden männlichen Paviane müssen vom Zoo zurückgeholt oder an eine renommierte Auffangstation übermittelt werden.

„Dass der Zoo Augsburg mit einer Tierversuchseinrichtung kooperiert, ist inakzeptabel und zeigt, dass der Tierschutz dort keine Rolle spielt“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir fordern die Zoo-Verantwortlichen sowie die Augsburger Kommunalpolitik auf, die Rückholung der beiden Paviane auf den Weg zu bringen.“

Deutsches Primatenzentrum in Göttingen: Skandal um getötete Weißbüschelaffen

Im Juli 2020 erstattete PETA Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) in Göttingen. Nach einer Razzia stellte sich heraus, dass dort insgesamt zehn gesunde Weißbüschelaffen ohne laut Gesetz erforderlichen „vernünftigen“ Grund getötet worden sein sollen. Das Verfahren gegen zwei Beschuldigte wurde 2022 nach umfassenden Ermittlungen samt Durchsuchungsmaßnahmen und Zeugenvernehmungen eingestellt – allerdings nur gegen eine Geldauflage in Höhe von jeweils 3.000 Euro. Die Beträge sollten den Ermittlungsbehörden zufolge an „entsprechend tierschutznah arbeitende gemeinnützige Einrichtungen“ gehen.

Weder Artenschutz noch Wissensvermittlung im Augsburger Zoo

Das Züchten von Pavianen im Augsburger Zoo hat nichts mit Artenschutz zu tun. Paviane sind intelligente Primaten, die in der Natur in großen und komplexen Sozialgruppen leben. Die in Augsburg eingesperrten Mantelpaviane sind laut der Roten Liste gefährdeter Arten als „nicht gefährdet“ eingestuft. [1] Dennoch wurden im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm mit Stand 2021 rund 950 Tiere in 37 zoologischen Einrichtungen zur Schau gestellt. [2] Auswilderungen der im Zoo geborenen Tiere finden dagegen nicht statt. Auch trägt ein Affengehege nichts zur Wissensvermittlung über die Natur bei – das Zoopublikum lernt höchstens, wie sich ein verhaltensgestörtes Tier verhält.   

Details zur Aktion:
Datum: Mittwoch, 6. Dezember 2023
Uhrzeit: 11:15 bis 11:45 Uhr
Ort: Vor dem Augsburger Zoo
Kontakt vor Ort: Peter Höffken (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Freiwillige demonstrieren gegen Affen-Hirnexperimente in Tübingen.
Ähnliche Aktion in Tübingen. / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Red List: Hamadryas Baboon, online abrufbar unter: https://www.iucnredlist.org/fr/species/16019/17953082 (01.12.2023)
[2] European Association of Zoos and Aquaria: Hamadryas baboon, online abrufbar unter: https://www.eaza.net/conservation/programmes/eep-pages/hamadryas-baboon-eep/ (01.12.2023)

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