Als Gänse verkleidetes freiwilliges PETA Streetteam Hamburg lädt zur weihnachtlichen „Menschenverspeisung“ ein
Heiligabend ohne Tierleid: Das freiwillige PETA Streetteam Hamburg demonstriert an diesem Samstag ab 12:30 Uhr am Mönckebergbrunnen mit einer aufsehenerregenden Protestaktion für umfassende Nächstenliebe an Weihnachten. Die Aktiven setzen sich für eine Liebe ein, die nicht an Speziesgrenzen haltmacht. Als Gänse verkleidete Aktive sitzen dabei um eine festlich gedeckte Tafel und „verspeisen“ einen appetitlich angerichteten Menschen. Dazu halten sie Schilder mit der Aufschrift „Fleisch ist Mord – egal bei wem“. Die Freiwilligen machen mit ihrer Aktion auf den gesellschaftlich tief verankerten Speziesismus aufmerksam: Bei dieser Form der Diskriminierung werden Tiere allein aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet. Dies schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden.
„Niemand ist darauf angewiesen, Fleisch zu Weihnachten essen und dadurch für Tierquälerei verantwortlich zu sein. Dennoch bedeutet ausgerechnet das ‚Fest der Liebe‘ für Abermillionen Tiere einen vorzeitigen und qualvollen Tod“, so Tim Schömer, Leiter des PETA Streetteams Hamburg. „Tiere empfinden nachweislich genau wie Menschen Schmerz und Leid – und haben daher nichts auf einem Teller verloren. Wer die Weihnachtsbotschaft ehren will und an Frieden und Liebe glaubt, feiert mit einem veganen Menü. Auf den Internetseiten von PETA lassen sich dafür viele leckere Rezepte finden, die einfach zuzubereiten sind.“
Hintergrundinformationen
Vor ihrem Tod werden Gänse meist unter katastrophalen Bedingungen gehalten, gemästet und wie Produkte behandelt. Die Zucht, die auf einen möglichst hohen Fleischansatz abzielt, führt häufig zu schmerzhaften Knochenverformungen oder Kreislauferkrankungen. Hinzu kommt die meist nicht artgerechte Haltung in großen Tiergruppen. Im Stall stehen die reinlichen Tiere auf ihren eigenen Exkrementen, die Einstreu wird während der zehn- bis 24-wöchigen Intensivmast nie vollständig gewechselt. Eine spezielle Haltungsvorschrift für die Zucht oder Mast von Gänsen gibt es in Deutschland nicht – und so müssen sich die Betriebe nur an die wenigen allgemeinen Regelungen des Tierschutzgesetzes halten. Für die sensiblen Wasservögel bedeutet das jedoch, dass ihnen nahezu alles verwehrt wird, was ein artgemäßes Leben ausmacht. Viele Gänse sterben, bevor sie zum Schlachthaus transportiert werden: Gelenkentzündungen, Atemnot, Herzanfälle oder gebrochene Beine können Folgen der Haltungsbedingungen in der Mast sein.
Die Lebensbedingungen der Gänse in ökologischer Haltung sind ebenfalls schlecht; auch dort werden die Tiere ausgebeutet, gequält und gewaltsam getötet, damit der Mensch ihr Fleisch, ihre Organe und ihre Federn nutzen kann. Jedes Jahr werden allein in Deutschland Hunderttausende Gänse in Schlachthäusern getötet. Im Jahr 2023 waren es laut Statistischem Bundesamt 483.250 Gänse, über 40 Prozent davon allein im Dezember. Grund dafür ist Weihnachten. [1]
Für eine gesunde Ernährung brauchen Menschen keine tierischen Produkte wie Gänsefleisch. Eine ausgewogene vegane Ernährung ist für alle Phasen des Lebens geeignet und kann das Risiko für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verringern. [2]
Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten
Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt „Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen werden getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine antispeziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 14. Dezember 2024
Uhrzeit: 12:30 Uhr–14:00 Uhr
Ort: Mönckebergbrunnen, Mönckebergstraße, 20095 Hamburg
Ansprechpartner vor Ort: Tim Schömer (Den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her.)
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.