Termineinladung: PETA-Protest bei Jahrestagung des Verbands der Zoologischen Gärten am 30. Mai in Heidelberg: „Zoos töten Tiere“

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Ab Mittwoch tagt der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) in Heidelberg. Die Zoos und Tierparks des Verbands geben vor, einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Dabei sind dort nicht nur verhaltensgestörte Tiere und ihre artwidrigen Lebensbedingungen in beengten Gehegen Alltag – auch sogenannte „Überschuss-Tötungen“ sind gängige Praxis. Aus diesem Anlass protestiert PETA am Donnerstag, dem 30. Mai, ab 10:45 Uhr vor dem Atlantic Hotel am Europaplatz, dem Tagungsort des VdZ. Die Demonstrierenden fordern in aufrecht stehenden Särgen mit Tiermasken sowie Schildern mit der Aufschrift „Zoos töten Tiere“, die Tierhaltung in zoologischen Einrichtungen zu beenden. PETA plädiert dafür, die Millionen an Steuergeldern, die Zoos jährlich aus den Stadtkassen erhalten, für den Schutz der natürlichen Lebensräume der Tiere zu verwenden. Nur so können gefährdete Arten effektiv geschützt werden.

„Es ist abstoßend, dass Zoos und Tierparks fühlende Lebewesen als Besuchermagneten züchten und den ‚ungewollten Überschuss‘ wie seelenlose Gegenstände ‚entsorgen‘. Derart lebensverachtende Praktiken sind leider an der Tagesordnung“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „In Gefangenschaft leiden die Tiere und entwickeln aufgrund der unnatürlichen Lebensbedingungen häufig Verhaltensstörungen, erkranken anderweitig oder sterben früh. Die zahlreichen Zoos in Deutschland sollten endlich geschlossen oder in Auffangstationen umgestaltet werden.“

Lebewesen gezüchtet, vermarktet und anschließend als „Überschuss“ getötet

Zoologische Einrichtungen zwingen Tiere aus Profitgründen immer wieder zur Fortpflanzung. Nicht wenige der Nachkommen werden später als „Überschusstiere“ getötet oder abgegeben. Auch die Mitgliedszoos des VdZ erregten in den vergangenen Jahren deswegen Aufmerksamkeit. Im Februar 2023 verkündete der Heidelberger Zoo in einer Pressemitteilung, dass die dortige Haltung von Großen Kudus beendet wird: „Mitte Februar hat das letzte Mitglied der Großen Kudu-Herde den Zoo verlassen.“ Wie sich später herausstellte, war dies ein Euphemismus für die Tötung des Kudu-Bocks. Nachdem eine Besucherin seine Leiche sah, gaben die Verantwortlichen zu, ihn getötet und an die Löwen und Tiger verfüttert zu haben. [1]

Auch der Zebrahengst Franz wurde 2023 im Leipziger Zoo erschossen, weil nicht mehr mit ihm gezüchtet werden sollte. [2] Der Tiergarten Nürnberg nimmt nach eigenen Angaben jährlich bis zu 60 gesunden Tieren das Leben. In den vergangenen Jahren wurden dort wiederholt Tiere gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Arten getötet, beispielsweise Prinz-Alfred-Hirsche, Mähnenspringer und Mendesantilopen. Im Februar 2024 kündigten die Verantwortlichen an, mit 45 Guinea-Pavianen nun auch Primaten töten zu wollen. Darüber hinaus „entledigen“ sich VdZ-Zoos der für sie „überschüssigen“ Tiere, ohne sie direkt umzubringen: So hat beispielsweise der Augsburger Zoo zwei männliche Paviane an das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen abgegeben. 

Details zur Aktion:
Datum: Donnerstag, 30. Mai 2024
Uhrzeit: 10:45 bis 12:00 Uhr
Ort: Vor dem Atlantic Hotel Heidelberg, Europaplatz 1, 69115 Heidelberg
Kontakt vor Ort: Dr. Yvonne Würz, gerne stellen wir den Kontakt her

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Sarah Hinney (2023): Der Kudu-Bock wurde an die Löwen verfüttert. Online abrufbar unter: https://www.rnz.de/region/heidelberg_artikel,-_arid,1066011.html. (21.05.2024).
[2] Johannes Proft (2023): Erschossen, weil Zoo sein Sperma nicht mehr brauchte. Online abrufbar unter: https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/leipzig-darum-wurde-er-supersex-hengst-an-die-loewen-im-zoo-verfuettert-84040940.bild.html. (21.05.2024).

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