Termineinladung: PETA protestiert in Frankfurt gegen Tierversuche im Ernst-Strüngmann-Institut – „Beim Menschen wäre es Folter“

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Eine Person sitzt auf der belebten Einkaufsstraße Zeil in hautfarbener Unterwäsche auf einem Stuhl. Sie blutet am Kopf. An ihr werden Experimente durchgeführt. Ein anderer Aktivist – verkleidet in einem Affenkostüm mit Laborkittel – führt die Versuche durch. Weitere Aktive halten Schilder hoch und verteilen Flyer. Es werden kurze Reden über Tierversuche gehalten. Mit dieser Aktion macht PETA am Donnerstag, 29. August, von 11:30 bis 12:15 Uhr, Zeil 72, in Frankfurt am Main darauf aufmerksam, dass im örtlichen Ernst-Strüngmann-Institut (ESI) Experimente an den Gehirnen von Affen, Ratten und Mäusen durchgeführt werden. Dabei gibt es längst tierleidfreie Forschungsmethoden.Die Tierrechtsorganisation fordert gemeinsam mit weiteren Organisationen in einem Bündnis: Forschung: ja! Tierversuche: nein!

„Niemand von uns wäre einverstanden, wenn ihm der Kopf aufgebohrt und Elektroden implantiert werden würden. Doch genau das wird den gefangen gehaltenen Affen, Mäusen und Ratten seit vielen Jahren im Ernst-Strüngmann-Institut angetan“, so Sabrina Engel, Biotechnologin und Fachreferentin für Tierversuche bei PETA. „Diese Art von Forschung ist unmenschlich und unwissenschaftlich. Am Ende verraten die Hirnexperimente nur etwas über das Gehirn genau dieser Tiere – nicht über das von Menschen.“

Bei diesen schwer invasiven Hirnexperimenten an Affen, Ratten und Mäusen implantieren Experimentatoren den Tieren gewaltige Gerätschaften in die Schädel. Mit Wasser- und Nahrungsentzug zwingen sie sie dann, an Versuchen teilzunehmen. So werden die Affen Gandalf, Rhea, Lenny und Homer schon seit über 20 Jahren für Tierversuche gehalten und gequält.

Fotos veranschaulichen Verstümmelungen, Gewalt und Tierleid im ESI

PETA liegt aktuelles Bildmaterial aus dem ESI vor. Die Fotos eines Whistleblowers zeigen Affen sowie eine Ratte, denen Implantate in den Kopf eingepflanzt wurden. Informationen eines anonymen Kontakts zufolge ist die Ratte nach tagelangen Blutungen verstorben. Aufgrund mangelhafter Haltungsbedingungen rissen sich Mäuse die Haare aus, Tiere wurden per Genickbruch ohne Betäubung getötet. Zudem werden manche der hoch sozialen Tiere (etwa Homer) einzeln gehalten.

Chronologie dokumentierter Missstände im ESI und Strafanzeigen von Tierschützern

Im Februar 2023 hatten Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) und PETA den zuständigen Behörden anonym erhaltene Hinweise zu schweren tierschutzrechtlichen Verstößen in der Primatenhaltung am ESI gemeldet. Außerdem erstattete PETA Strafanzeige gegen die Verantwortlichen im Institut. Anfang 2024 wurde weiter bekannt, dass sowohl die Tierärztin und bisherige Tierschutzbeauftragte als auch der Tierhausleiter ihre Positionen am ESI zu Ende Februar gekündigt haben. Trotzdem haben die zuständigen Behörden die vorliegenden Haltungs- und Tierversuchsgenehmigungen nicht widerrufen.

Die Organisation ÄgT stellte bereits im April Strafanzeige gegen die zuständige Genehmigungsbehörde, das Regierungspräsidium Darmstadt. Wegen des tagelangen Todeskampfes einer Ratte hat auch SOKO Tierschutz nun Strafanzeige gegen die Verantwortlichen am Institut erstattet. Das Angebot, den seit über 20 Jahren in Versuchslaboren gefangen gehaltenen Affen Gandalf als einen ersten Schritt an eine Auffangstation zu übergeben, schlug das Institut bislang aus.

Details zur Aktion:
Datum:
Donnerstag, 29. August 2024
Uhrzeit: 11:30 bis 12:15 Uhr
Ort: Zeil 72, 60313 Frankfurt am Main

Ansprechpersonen vor Ort:
Sabrina Engel
Gerne stellen wir den Kontakt her.

Manche der im Ernst-Strüngmann-Institut misshandelten Affen werden schon seit über 20 Jahren in Versuchslaboren gefangen gehalten. / © SOKO-Tierschutz

Dieses und weitere Fotos können Sie hier herunterladen und ausschließlich für redaktionelle Berichterstattung verwenden. Die Creditangabe lautet: SOKO-Tierschutz. Es gelten die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.

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PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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