Profite mit Tierqualprodukten: Das freiwillige PETA Streetteam Düsseldorf demonstriert am Samstag von 13:00 bis 14:30 Uhr vor der „Go Asia“-Supermarktfiliale bei Karstadt gegen deren Verkauf von Froschschenkeln. Die Aktiven stehen vor dem Haupteingang des Gebäudes in der Schadowstraße 93. Sie tragen grüne Morphsuits und Froschmasken, halten Schilder mit Aufschriften wie „Verkauf von Froschschenkeln stoppen“ und „Lebendig zerhackt für Froschschenkel“ und verteilen aufklärende Flyer. Die Tierrechtsorganisation hat im Juni bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige gegen die Geschäftsführung der Supermarktkette „Go Asia“ erstattet. Der rechtliche Hintergrund: Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz in Verbindung mit den Vorschriften des Strafgesetzbuches. Das Unternehmen mit bundesweit mehr als 50 Filialen bietet an mehreren Standorten Froschschenkel zum Verkauf an. Die Tierrechtsorganisation hat die Geschäftsführer im Mai und Anfang Juni angeschrieben und über das immense Tierleid, das mit der Herstellung von Froschschenkeln einhergeht, informiert. Eine Reaktion blieb aus.
„Froschschenkel sind ein Tierqualprodukt, für das Fröschen meist bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und die Haut abgezogen werden. Die Beihilfe zu dieser Tiermisshandlung ist strafbar – und zwar selbst dann, wenn die Frösche im Ausland gequält und getötet wurden“, so Streetteam-Leitung Stefanie Scholz.
Verkauf von Froschschenkeln ist Beihilfe zur Tierquälerei
Wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, begeht nach dem deutschen Tierschutzgesetz eine Straftat. Auch wer dazu Beihilfe leistet, macht sich in Deutschland strafbar. Dabei spielt keine Rolle, ob die Haupttat auch in dem Land, in dem sie begangen wurde, verboten ist. Die Finanzierung der Misshandlung von Fröschen für Froschschenkel erfüllt daher die Voraussetzungen der strafbaren Beihilfe. Ähnlich ist der Fall bei dem Handel mit Stopfleber: Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz PETA mitteilte, musste ein Unternehmen Ende 2022 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz 500 Euro als Auflage an einen Tierschutzverein zahlen, wegen Beihilfe zur Tierquälerei.
Lebendig zerhackt
Da die „Herstellung“ von Froschschenkeln in Deutschland verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von frei lebenden Tieren aus Indonesien, Vietnam und Südosteuropa. Eine im Dezember veröffentlichte Recherche von PETA Asien enthüllt die entsetzliche Tierquälerei hinter der „Produktion“ der Froschbeine in Indonesien. Die Aufnahmen zeigen, wie Frösche in der freien Natur gefangen und in überfüllten Säcken bis zu zwei Tage ausharren müssen – viele ersticken qualvoll. Den Überlebenden schneiden die Mitarbeitenden mit Messern in den Nacken oder zerstückeln sie teils bei lebendigem Leib. Auf Froschfarmen breiten sich Krankheiten aus und es kommt zu Kannibalismus; den männlichen Tieren werden oft Aphrodisiaka gespritzt, um die Fortpflanzung zu steigern. Am Ende der Mast werden sie lebend in Säcke gepackt und in die Schlachtfabrik transportiert. Jedes Jahr werden etwa 40 Tonnen Froschschenkel nach Deutschland importiert. [1]
Tierqualprodukte vielerorts gestrichen
Verschiedene Restaurants und Online-Stores haben Froschschenkel bereits aus dem Angebot gestrichen – darunter das Chateau d’Orsay in Rheinberg-Orsoy, die Hamburger Restaurants Mei Moon und Man Wah, sowie Kreutzers Gourmet GmbH in Regensburg.
Das PETA Streetteam Düssledorf ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele von PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 2. November 2024
Uhrzeit: 13 bis 14:30 Uhr
Ort: Go Asia Supermarkt (Karstadt), Schadowstr. 93, 40212 Düsseldorf
Kontakt vor Ort: Stefanie Scholz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Dieses und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.