Termineinladung: PETA Streetteam demonstriert vor „Go Asia“-Supermarktfiliale in Saarbrücken gegen Verkauf des Tierqualprodukts Froschschenkel

Auf einem Steinboden liegen tote Froschkörper, deren Köpfe zum Teil abgetrennt sind

Profite mit Tierqualprodukten: Das freiwillige PETA Streetteam Saarbrücken demonstriert am Samstag von 15:15 bis 16 Uhr vor der „Go Asia“-Supermarktfiliale in der Bahnhofstraße 39 gegen deren Verkauf von Froschschenkeln. Die Aktiven tragen grüne Morphsuits und Froschmasken, halten Schilder mit Aufschriften wie „Lebendig zerhackt für Froschschenkel“ und verteilen aufklärende Flyer. PETA hat im Juni 2024 bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige gegen die Geschäftsführung der Supermarktkette „Go Asia“ erstattet. Der rechtliche Hintergrund: Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz in Verbindung mit den Vorschriften des Strafgesetzbuches. Das Unternehmen mit bundesweit mehr als 50 Filialen bietet an mehreren Standorten Froschschenkel zum Verkauf an. Bei „Go Asia“ in Saarbrücken waren Anfang der Woche keine Froschschenkel erhältlich. Auf telefonische Nachfrage hieß es, dass es im Moment keine gäbe, man es aber in den nächsten Wochen nochmal versuchen solle. In Düsseldorf und in einer Berliner Filiale gab es ähnliche Auskünfte.

Die Tierrechtsorganisation hat die Geschäftsführer erstmals im Mai und Anfang Juni 2024 angeschrieben und über das immense Tierleid, das mit der Herstellung von Froschschenkeln einhergeht, informiert. Eine Reaktion blieb bis heute trotz mehrfacher Nachfrage aus.

„Froschschenkel sind ein Tierqualprodukt, für das Fröschen meist bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und die Haut abgezogen werden. Die Beihilfe zu dieser Tiermisshandlung ist strafbar – und zwar selbst dann, wenn die Frösche im Ausland gequält und getötet wurden“, so Streetteam-Leitung Noah Heinz.

Verkauf von Froschschenkeln ist Beihilfe zur Tierquälerei

Wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, begeht nach dem deutschen Tierschutzgesetz eine Straftat. Auch wer dazu Beihilfe leistet, macht sich in Deutschland strafbar. Dabei spielt keine Rolle, ob die Haupttat auch in dem Land, in dem sie begangen wurde, verboten ist. Die Finanzierung der Misshandlung von Fröschen für Froschschenkel erfüllt daher die Voraussetzungen der strafbaren Beihilfe. Ähnlich ist der Fall bei dem Handel mit Stopfleber: Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz PETA mitteilte, musste ein Unternehmen Ende 2022 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz 500 Euro als Auflage an einen Tierschutzverein zahlen, wegen Beihilfe zur Tierquälerei.

Lebendig zerhackt

Da die „Herstellung“ in Deutschland verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von frei lebenden Tieren aus Indonesien, Vietnam und Südosteuropa. Eine im Dezember veröffentlichte Recherche von PETA Asien enthüllt die entsetzliche Tierquälerei hinter der „Produktion“ der Froschbeine in Vietnam. Die Aufnahmen zeigen, wie Arbeiter Frösche bei vollem Bewusstsein mit Scheren aufschneiden, häuten und die sich vor Qualen windenden Tiere bei lebendigem Leib zerstückeln. Vor diesem Hintergrund erneuert PETA ihren Appell an die EU und Deutschland, ein sofortiges Importverbot von Froschschenkeln aus Vietnam und allen anderen Ländern zu verhängen. Die Organisation hatte dies bereits im Frühjahr 2024 nach einer ähnlichen Recherche zu Froschschenkeln aus Indonesien vom Bundesumweltamt sowie vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gefordert. Jedes Jahr werden etwa 40 Tonnen Froschschenkel nach Deutschland importiert. [1]

Tierqualprodukte vielerorts gestrichen

Verschiedene Restaurants und Online-Stores haben das Tierqualprodukt bereits aus dem Angebot gestrichen – darunter das Chateau d’Orsay in Rheinberg-Orsoy, die Hamburger Restaurants Mei Moon und Man Wah, sowie Kreutzers Gourmet GmbH in Regensburg.

Das PETA Streetteam Saarbrücken ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele von PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:

Datum: Samstag, 25. Januar 2025
Uhrzeit: 15:15 bis 16 Uhr
Ort: Go Asia Bahnhofstraße 39, 66111 Saarbrücken
Kontakt vor Ort: Noah Heinz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Auf einem Steinboden liegen tote Froschkörper, deren Köpfe zum Teil abgetrennt sind

Dieses und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Quellen

[1] Statista. Export- und Importmenge von Froschschenkeln in Deutschland in den Jahren 2012 bis 2016. Online abrufbar unter:  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/787671/umfrage/export-und-importmenge-froschschenkel/ (21.01.2025)

Kontakt

Kontakt
Kopieren