Termineinladung: PETA Streetteam demonstriert vor Restaurant Neue Mohr’sche Anlage in Saarbrücken gegen Verkauf des Tierqualprodukts Froschschenkel

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Profite mit verbotenen Tierqualprodukten: Das freiwillige PETA Streetteam Saarbrücken demonstriert am Samstag von 12:30 bis 14:30 Uhr vor dem Restaurant Neue Mohr’sche Anlage in der Metzer Straße 137 gegen deren Verkauf von Froschschenkeln. Die Aktiven tragen dabei grüne Morphsuits und Froschmasken, halten Schilder mit Aufschriften wie „Verkauf von Froschschenkeln stoppen“ und „Lebendig zerhackt für Froschschenkel“ und verteilen aufklärende Flyer. Hintergrund ist eine Strafanzeige von PETA: Die Tierrechtsorganisation hat die Geschäftsführung des Restaurants im Februar bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken angezeigt. Der rechtliche Hintergrund: Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz in Verbindung mit den Vorschriften des Strafgesetzbuches. Die Neue Mohr’sche Anlage bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an. PETA hatte die Geschäftsführung im Dezember und Januar angeschrieben und über das immense Tierleid, das mit der Herstellung von Froschschenkeln einhergeht, informiert. Eine Reaktion blieb aus.

„Froschschenkel sind ein Tierqualprodukt, für das Fröschen meist bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und die Haut abgezogen werden. Die Beihilfe zu dieser Tiermisshandlung ist strafbar – und zwar selbst dann, wenn die Frösche im Ausland gequält und getötet wurden“, so Streetteam-Leitung Noah Heinz.

Verkauf von Froschschenkeln ist Beihilfe zur Tierquälerei

Wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, begeht nach dem deutschen Tierschutzgesetz eine Straftat. Auch wer dazu Beihilfe leistet, macht sich in Deutschland strafbar. Dabei spielt keine Rolle, ob die Haupttat auch in dem Land, in dem sie begangen wurde, verboten ist. Die Finanzierung der Misshandlung von Fröschen für Froschschenkel erfüllt daher die Voraussetzungen der strafbaren Beihilfe. Ähnlich ist der Fall bei dem Handel mit Stopfleber: Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz PETA mitteilte, musste ein Unternehmen Ende 2022 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz 500 Euro als Auflage an einen Tierschutzverein zahlen, wegen Beihilfe zur Tierquälerei.

Lebendig zerhackt

Da die „Herstellung“ von Froschschenkeln in Deutschland verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von frei lebenden Tieren aus Indonesien, Vietnam und Südosteuropa. Eine im Dezember veröffentlichte Recherche von PETA Asien enthüllt die entsetzliche Tierquälerei hinter der „Produktion“ der Froschbeine in Indonesien. Die Aufnahmen zeigen, wie Frösche in der freien Natur gefangen und in überfüllten Säcken bis zu zwei Tage ausharren müssen – viele ersticken qualvoll. Den Überlebenden schneiden die Mitarbeitenden mit Messern in den Nacken oder zerstückeln sie teils bei lebendigem Leib. Auf Froschfarmen breiten sich Krankheiten aus und es kommt zu Kannibalismus; den männlichen Tieren werden oft Aphrodisiaka gespritzt, um die Fortpflanzung zu steigern. Am Ende der Mast werden sie lebend in Säcke gepackt und in die Schlachtfabrik transportiert. Jedes Jahr werden etwa 40 Tonnen Froschschenkel nach Deutschland importiert. [1]

Tierqualprodukte vielerorts gestrichen

Verschiedene Restaurants und Online-Stores haben Froschschenkel bereits aus dem Angebot gestrichen – darunter das Chateau d’Orsay in Rheinberg-Orsoy, die Hamburger Restaurants Mei Moon und Man Wah, sowie Kreutzers Gourmet GmbH in Regensburg.

Das PETA Streetteam Saarbrücken ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele von PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 9. November 2024
Uhrzeit: 12:30 bis 14:30 Uhr
Ort: Neue Mohr’sche Anlage, Metzer Straße 137, 66117 Saarbrücken
Kontakt vor Ort: Noah Heinz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Auf einem Steinboden liegen tote Froschkörper, deren Köpfe zum Teil abgetrennt sind

Dieses und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Statista. Export- und Importmenge von Froschschenkeln in Deutschland in den Jahren 2012 bis 2016. Online abrufbar unter:  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/787671/umfrage/export-und-importmenge-froschschenkel/ (26.02.2024)

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