Traurige Weihnachten für Tiere: Am 20. Dezember startet der „Saarbrücker Weihnachtscircus“. Gegen die Tierdressuren demonstriert das freiwillige PETA Streetteam am Sonntag von 14:00 bis 15:00 Uhr auf dem Bürgersteig der Käthe-Koll-Witz-Straße am Festplatz Saarterrassen in Saarbrücken. Mit dem Megafon, Flyern und Plakaten üben die Freiwilligen scharfe Kritik an der tierschutzwidrigen Veranstaltung, bei der unter anderem Bisons, Lamas und Ponys zu unnatürlichen „Kunststücken“ gezwungen werden. Auch die Haltung domestizierter Tiere ist in vielen Zirkussen mangelhaft. Die Aktiven appellieren an die Passanten, Zirkusse mit Tieren grundsätzlich zu meiden.
„Es ist alles andere als besinnlich oder feierlich, dass für das kurze, zweifelhafte Vergnügen der Zirkusbesucher weiterhin Tiere quer durchs Land gekarrt und in die Manege gezwungen werden“, so Streetteam-Leitung Noah Heinz. „Der Saarbrücker Weihnachtszirkus sollte dem Vorbild gänzlich tierfreier Zirkusse folgen, die die Zuschauerränge mühelos füllen.“
Der Saarbrücker Stadtrat hatte bereits im Februar 2017 einen Beschluss durchgesetzt, der Zirkusse mit Wildtieren von Flächen der Stadt verbannen sollte. Die Kommunalaufsicht kippte diesen schließlich im Juni 2017 – mit der Begründung, dass der zugrundliegende Antrag fehlerhaft sei. Somit wurde das Verbot wieder aufgehoben. Auch einem erneuten Antrag auf Initiative von FDP und Grünen wurde 2018 aufgrund rechtlicher Bedenken von der Stadtverwaltung nicht gefolgt.
Regelungen zum Schutz von Tieren vor Ausbeutung im Zirkus – Deutschland ist Schlusslicht
Die Bundestierärztekammer, der Bundesrat und zwei Drittel der Deutschen fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Während in den vergangenen Jahren zahlreiche europäische Länder Regelungen erlassen haben, um Auftritte mit Wildtieren einzuschränken, gibt es in Deutschland noch immer kein Zirkus-Wildtierverbot. Mit der geplanten Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes war ein Verbot der Zurschaustellung von Giraffen, Elefanten, Nashörnern, Flusspferden, Primaten, Großbären, Großkatzen sowie Robben an wechselnden Orten vorgesehen. Durch den Bruch der Ampelkoalition ist dies vorerst gescheitert. Da eine bundesweite Regelung zur Einschränkung von Tierdressuren im Zirkus damit weiter auf sich warten lässt, drängt PETA auf kommunale Regelungen – zum Schutz von Tieren und Menschen.
Tiere leiden im Zirkus
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Die Haltung und Zurschaustellung sind für sie untrennbar mit Leid verbunden. Die ständigen Transporte, die viel zu kleinen Gehege und eine Dressur, die gerade bei Wildtieren von Gewalt und Zwang geprägt ist, führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
Das PETA Streetteam Saarbrücken ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 22. Dezember 2024
Uhrzeit: 14:00 bis 15:00 Uhr
Ort: Auf dem Bürgersteig der Käthe-Koll-Witz-Straße am Festplatz Saarterrassen, 66115 Saarbrücken
Kontakt vor Ort: Noah Heinz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.