In den vergangenen Jahren kam es bei Karnevalsumzügen immer wieder zu schweren Unfällen mit Pferden. Dennoch sollen in Düsseldorf auch 2025 wieder mehrere Pferde bei der Veranstaltung eingesetzt werden. PETA kritisiert die Verantwortlichen scharf und wirft der Stadt sowie den Organisatoren vor, leichtfertig Besucher und Tiere zu gefährden. Die Tierrechtsorganisation fordert zum Schutz von Mensch und Tier, Pferde bei sämtlichen Umzügen zu verbieten. Aus diesem Anlass protestiert das freiwillige PETA Streetteam Düsseldorf am Rosenmontag ab 14:00 Uhr auf der Carl-Theodor-Straße Ecke Breite Straße. Aktive halten rote Karten und Schilder mit den Aufschriften „Tierqual ist kein Brauchtum“, „Umzüge frei von Tierquälerei“ und „Pferde sind keine Unterhaltungsobjekte“ in den Händen.
„Pferde zu Unterhaltungszwecken diesem enormen Stress und unnötigen Gefahren auszusetzen, ist unverantwortlich“, so Stefanie Scholz, Streetteam-Leitung. „Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Karnevalsumzügen teils schwer verletzt. 2022 kam bei einem Umzug in Düsseldorf sogar ein Pferd ums Leben. Das hätte ein Weckruf für die Veranstaltenden sein müssen, diese ‚Tradition‘ sofort zu beenden.“
Pferd brach 2022 während Umzug zusammen und starb
Bei einem Umzug des Schützenvereins St. Sebastianus am 16. Juli 2022 brach das Pferd Waiherr zusammen und starb noch vor Ort. Damals erstattete PETA Strafanzeige. Kurz darauf meldete sich seine ehemalige Halterin bei der Tierrechtsorganisation. Ihr zufolge war das Pferd zu diesem Zeitpunkt bereits 19 Jahre alt. Bei dem Verkauf wurde vereinbart, dass Waiherr aufgrund seines schwachen Nervenkostüms und seines Charakters niemals auf Festumzügen eingesetzt werden darf. Dennoch zwang ihn der neue Halter, beim Umzug mitzulaufen.
Städte wie Bonn gehen mit gutem Beispiel voran
In mehreren Städten sind Pferde bei Karnevalsumzügen aufgrund einschlägiger Erfahrungen mittlerweile verboten oder nur eingeschränkt erlaubt. Auch in Bonn werden keine Pferde mehr beim Rosenmontagsumzug eingesetzt. Das Präsidium des Festausschusses Bonner Karneval begründete die Entscheidung 2021 mit Tierwohl und Sicherheit.
Missbrauch, kein Brauchtum – Pferde auf Innenstadtumzügen
Pferde in einer lauten, engen und heißen Innenstadt einzusetzen, ist nach PETAs Ansicht Missbrauch und hat nichts mit Brauchtum oder Tradition zu tun. Musik, fliegende Pralinenschachteln und grölende Narren setzen die sensiblen Tiere ständigem Stress aus. Selbst bei trainierten Pferden kann bereits eine geringe Störung den Fluchtinstinkt auslösen. Schon 1991 stellte das Oberlandesgericht Koblenz fest: Unberechenbares Verhalten, etwa ein Ausbruch bei einem Karnevalsumzug, kann auch bei gewöhnlich „lammfrommen“ Pferden nicht ausgeschlossen werden (AZ 5 U 1812/90). Neben dem Einsatz der Tiere kritisiert PETA auch die tierschutzwidrigen Trainingsmethoden. Dabei werden die Pferde im Vorfeld regelmäßig mit lauter Musik beschallt oder durch Knallgeräusche erschreckt. Scharfe Gebisse kommen zum Einsatz, um sie mit Schmerzen kontrollieren zu können.
Das PETA Streetteam Düsseldorf ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Montag, 3. März 2025
Uhrzeit: 14:00 bis 15:30 Uhr
Ort: Carl-Theodor-Straße/ Ecke Breite Straße, 40213 Düsseldorf
Kontakt vor Ort: Stefanie Scholz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Das druckfähige Motiv finden Sie hier zum Download.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.