Ab Morgen findet wieder die „Angelwelt“ auf dem Messegelände in Berlin statt, nach eigenen Angaben Europas größte Angelmesse. Jahr für Jahr werden allein in Deutschland viele Millionen Fische in Fallen gelockt, an Haken aufgespießt und an Land gezogen. Dort ersticken sie oft qualvoll, werden erschlagen oder teils noch bei Bewusstsein aufgeschnitten. Das freiwillige PETA Streetteam fordert ein Ende der Angelfischerei und ruft am Sonntag, dem 1. Dezember, von 12 bis 14 Uhr am Eingang Süd des Messegeländes in der Jafféstraße zum Boykott der Veranstaltung auf. Bei der Aktion hat ein „Sensenmann“ einen als Karpfen verkleideten Aktivisten am Haken, aus dessen Mund Kunstblut auf die blaue Plane unter ihm fließt. Weitere Unterstützende halten Schilder mit den Aufschriften „Angeln: Mord ist dein Hobby“ und „Fische fühlen Schmerz“.
„Die ‚Aqua-Fisch‘ verharmlost das Leid sensibler Lebewesen. Zusätzlich bewirbt und verharmlost sie tödliche und tierquälerische ‚Freizeitaktivitäten‘ wie das Angeln“, so Streetteam-Leitung Anita Baron. „Mit unserer Aktion möchten wir den Messebesuchern aufzeigen, wie grausam das Angeln ist. Niemand käme auf die Idee, Hunde oder Katzen an einem Haken aufzuspießen – warum also sollten wir das mit Fischen tun? Jedes Tier verdient Schutz, egal ob es Schuppen oder Fell, Flossen oder Beine hat.“
Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz
Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [1] Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [2] Eine Studie hat ergeben, dass Putzerfische ihr Gesicht auf Fotos und im Spiegel wiedererkennen. [3] Eine Studie der Universität Bonn zeigt zudem, dass Fische addieren und subtrahieren können. [4] Die Autorin der Studie, Professorin Dr. Vera Schlüssel, schließt aus ihren Experimenten, dass Menschen andere Tierarten tendenziell unterschätzen – besonders diejenigen, die nicht zu den Säugetieren zählen. [5]
Das PETA Streetteam Berlin ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 1. Dezember 2024
Uhrzeit: 12:00 bis 14:00 Uhr
Ort: Messegelände Berlin, Eingang Süd (Jafféstraße)
Ansprechpartner vor Ort: Anita Baron (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Dieses und ein weiteres Bild können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.