Als Berg geschundener und gehäuteter Körper prangern fünf Freiwillige des PETA Streetteams am Samstag, 19. Oktober, von 14:30 bis 16:30 Uhr auf dem Marktplatz in Karlsruhe die Herstellung und den Konsum von Lederartikeln an. Unter dem Motto „Leder tötet“ und mithilfe von Morphsuits machen die Aktiven auf die Qualen von Milliarden Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen und Pferden sowie Kängurus und Reptilien aufmerksam. Für Kleidung und viele andere Produkte aus Leder fristen die empfindsamen Lebewesen ein trauriges und von Gewalt geprägtes Leben in Gefangenschaft. Im Schlachthaus oder im Betrieb und in Gegenwart ihrer Mitinsassen werden sie unter Angst und Schmerzen getötet und anschließend gehäutet. Nicht einmal vor Tierkindern schreckt die Lederindustrie zurück.
„Leder ist kein Abfallprodukt der Fleischindustrie, sondern es handelt sich bei der Lederbranche um einen eigenständigen Industriezweig. Jedes Paar Lederschuhe, jede Handtasche und jeder Gürtel aus Tierhaut erzählt die traurige Geschichte eines fühlenden Lebewesens, das nicht sterben wollte“, so Streetteam-Leitung Bettina Nedoschil. „Aus ethischen sowie ökologischen Gründen sehen wir die Zukunft in veganer Mode, die weder Tierleid verursacht noch das schmutzige Geschäft der Tierqual-Fabriken unterstützt.“
Die vielfältigen Misshandlungen der Tiere bei der Lederherstellung
In großen Lederproduktionsländern wie Indien treiben Arbeiter Rinder, Büffel und andere Tiere oftmals auf kilometerlangen Märschen zu Schlachthöfen. Wenn sie vor Erschöpfung zusammenbrechen, werden ihnen Chilischoten in die Augen gerieben. Video-Enthüllungen von PETA zeigen, wie die Arbeiter in der brasilianischen Lederindustrie Kälbern mit heißen Brandeisen das Gesicht verbrennen und Rinder mit Elektroschocks malträtieren. In Ländern wie Deutschland stehen noch immer zahlreiche Rinder in ihrem eigenen Kot und Urin in dunklen Ställen – zum Teil in der extrem einschränkenden Anbindehaltung. Zudem nehmen Lebendexporte von Rindern massiv zu. So werden immer mehr Tiere zu weit entfernten Schlachthöfen transportiert. Auf den teils wochenlangen Schiffstransporten leiden viele von ihnen Hunger und Durst, bis ihnen häufig ohne Betäubung die Kehle durchtrennt wird.
Tierisches Leder befeuert Klimakrise und Artensterben
Etwa 36 Prozent des weltweiten Waldverlustes werden der Rinderzucht und -haltung zugerechnet, darunter zwei Drittel der gerodeten Flächen des Amazonasgebiets [1] [2]. Wälder sind im Kampf gegen die Klimakatastrophe unverzichtbar, da sie riesige Mengen an Kohlenstoff und Wasser speichern. Insbesondere der Amazonas-Regenwald ist mit rund 10 Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten ein wichtiges Refugium der Artenvielfalt [3]. Die Produktion von Rindsleder ist bis zu 19 Mal so schädlich für die Umwelt wie pflanzliches Leder und verwendet bis zu 170 verschiedene Chemikalien, darunter Zyanid [4].
Große Auswahl an tierfreundlichen Alternativen
Neben Kunstleder gibt es zahlreiche Alternativen wie Apfel- oder Ananasleder, die nachhaltiger produziert werden können als die chemisch gegerbte Haut eines qualvoll getöteten Tieres. Die globale „PETA-Approved Vegan“-Zertifizierung kennzeichnet Handtaschen, Schuhe, Kleidung, Accessoires und Möbel, die aus veganen Materialien hergestellt wurden. Weltweit über 1000 Unternehmen verwenden bereits das vegane Logo und signalisieren damit ihre Entscheidung gegen Leder, Seide, Wolle, Fell und Federn.
Das PETA Streetteam Karlsruhe ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 19. Oktober 2024
Uhrzeit: 14:30 bis 16:30 Uhr
Ort: Markplatz, Karlsruhe
Ansprechpartner vor Ort: Bettina Nedoschil (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.