Termineinladung: PETA Streetteam klärt am Samstag in Hamburg über Taubenleid auf und appelliert an Menschen, Mitgefühl zu zeigen

Aktive halten Schilder

Obwohl Tauben jeden Tag um ihr Überleben kämpfen müssen, florieren noch immer grausame Methoden zur sogenannten Taubenabwehr. Daher klärt das freiwillige PETA Streetteam Hamburg am Samstag ab 14:30 Uhr in der Ottenser Hauptstraße in Hamburg-Altona über die grausamen Lebensbedingungen der Stadtvögel auf. Die Aktiven führen ein Interview mit einer als Taube verkleideten Person, die über die Gefahren und Chancen für Tauben berichtet. Weitere Teilnehmer halten Schilder und verteilen Flyer an vorbeigehende Menschen. Am Infostand werden außerdem Taubenexpertinnen des Hamburger Stadttauben e. V. und der Gandolfs Taubenfreunde bereitstehen, um Fragen über die beeindruckenden Tiere zu beantworten. Die Demo-Teilnehmer fordern, mehr Mitgefühl zu zeigen und sich für Tauben einzusetzen.

„Tauben sind ausgewilderte ‚Haustiere‘, wir sind dafür verantwortlich, sie vor Leid zu schützen und ihnen einen geeigneten Ort zum Leben zu gewähren“, so Tim Schömer, Streetteam-Leitung. „Mit der Finanzierung sechs weiterer betreuter Taubenschläge hat die Hamburger Bürgerschaft einen wichtigen Schritt gemacht, um dieser Verantwortung nachzukommen. Die Aktion soll nun auch die Besitzer von Grundstücken motivieren, statt auf für Tauben lebensgefährlichen Vergrämung mit Spikes und Netzen, auf rücksichtsvolle Maßnahmen zurückzugreifen, die Nistplätze außerhalb der betreuten Schläge unattraktiver machen.“

Wettflüge erhöhen Taubenpopulation in Städten

Tauben in Bahnhofshallen oder Einkaufspassagen werden in der Öffentlichkeit häufig als „Problem“ wahrgenommen. Dabei sind es die Tauben selbst, die großes Leid erfahren und auf die Versorgung durch den Menschen angewiesen sind. Denn die Tauben in unseren Städten sind keine Wildtiere, sondern sogenannte domestizierte Haustiere sowie deren Nachkommen. Trotz der bereits bestehenden Überpopulation werden immer noch mehr Tauben für den sogenannten Brieftaubensport gezüchtet und regelmäßig bei Wettflügen ausgesetzt. Einige schaffen die kräftezehrenden Langstrecken nicht und sterben auf dem Weg, andere finden nicht mehr nach Hause und stranden häufig in fremden Städten, wo sie sich unkontrolliert vermehren. Aufgrund der Konditionierung auf Spezialnahrung und ihrer Domestikation haben die Tiere dort schlechte Überlebenschancen. Die zuchtbedingt hohe Fortpflanzungsrate zwingt sie außerdem zum Brüten, unabhängig davon, ob sie genügend Nahrung finden oder nicht. Unzureichende Taubenabwehrsysteme wie lückenhafte Netze oder scharfkantige Spikes, Fütterungsverbote, Autos oder auch Tierquäler, die Tauben immer wieder beispielsweise durch Blasrohre verletzen oder töten, bringen die Tiere ebenfalls in permanente Lebensgefahr.  

Die nachhaltige Lösung: betreute Taubenschläge

Da Tauben das vom Menschen angezüchtete Verhalten nicht ändern können, stehen wir in der Verantwortung, ihnen alternative, tierfreundliche und sichere Lebensräume zu bieten und ihre Versorgung sicherzustellen. Die einzige nachhaltige Lösung sind betreute Taubenschläge mit Nahrung, Wasser und geeigneten Brutplätzen. Durch den Austausch der Taubeneier gegen Attrappen aus Gips oder Plastik erfolgt eine tierschutzgerechte und nachhaltige Kontrolle der Population. Wird der betreute Taubenschlag von den Tauben angenommen, verbringen die Tiere auch die meiste Zeit darin. Somit sammelt sich ein Großteil des Taubenkots in den Schlägen und nicht auf den Straßen. Einige Kommunen haben bereits begonnen, die Taubenpopulationen auf diese Weise erfolgreich zu kontrollieren – doch leider entscheiden sich noch immer zu wenige Städte für die tierleidfreie und nachhaltige Methode.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Das PETA Streetteam Hamburg ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:

Datum: Samstag, 25. Mai 2024
Uhrzeit: 14:30 bis 15:30 Uhr
Ort: In der Ottenser Hauptstraße, 22765 Hamburg
Kontakt vor Ort: Tim Schömer, gerne stellen wir den telefonischen Kontakt her

Aktive halten Schilder
Ähnliche Aktion des PETA Streetteams Hamburg im Sommer 2019. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und weitere Fotos können hier heruntergeladen werden.

Kontakt

Kontakt
Kopieren