Termineinladung: PETA Streetteam protestiert am Sonntag in Karlsruhe: „Tiere raus aus den Zoos!“

Zwei Aktive in Sträflingskleidung mit Tiermasken, links Nashorn, rechts Löwe, halten Schilder


Ob „Überschuss-Tötungen“, verhaltensgestörte Tiere, das Verstümmeln von Vögeln, die Misshandlungen von Elefanten oder das Einsperren von Eisbären: Immer wieder sorgen Zoos und Tierparks für Negativschlagzeilen. Da eine artgerechte Haltung in Gefangenschaft unmöglich ist, protestiert das freiwillige PETA Streetteam am Sonntag von 12:30 bis 14:30 Uhr vor dem Zoo Karlsruhe (Eingang beim Hauptbahnhof).Mit Tiermasken sowie Flyern, Plakaten und Schildern machen die Aktiven unter dem Motto „Artgerecht ist nur die Freiheit!“ auf die Problematik aufmerksam. Das Streetteam fordert mit der Aktion, die Zucht und Gefangenhaltung aller Tiere in Zoos und Tierparks auslaufen zu lassen.

„Zoos sind Gefängnisse, keine ‚Arche‘ – artgerecht ist nur die Freiheit. Es ist beschämend, dass unsere Mitlebewesen noch immer für Profit und zur bloßen menschlichen Belustigung lebenslänglich eingesperrt werden“, so Bettina Nedoschil, Streetteamleitung. „Unser ethisches Verständnis hat sich gewandelt: Viele Menschen wollen, dass Tiere nicht mehr als Unterhaltungsobjekte missbraucht werden dürfen. Zoos sind Auslaufmodelle und nicht zukunftsfähig.“

Fachleute bestätigen: Eisbärenhaltung in Gefangenschaft nicht artgerecht möglich

Der Karlsruher Zoo will weiterhin Eisbären züchten. Dabei sind namhafte Fachleute überzeugt, dass Eisbären in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können. Die Diskrepanz zwischen den Bedingungen in ihrem natürlichen Lebensraum und denen im Zoo ist zu groß. [1; 2] In freier Natur wandern Eisbären jedes Jahr Hunderte bis Tausende Kilometer. Können sie sich nicht artgemäß bewegen, entwickeln sie auffällige Stereotypien. Diese werden in sich ständig wiederholenden Bewegungsabläufen sichtbar. Schon mehrfach veröffentlichte PETA Videomaterial, das schwere Zwangsstörungen bei den Tieren belegt.

Artenschutz als vorgeschobenes Argument ist Augenwischerei

PETA weist darauf hin, dass kein noch so großes oder für die Besucher optisch ansprechendes Zoogehege auch nur annähernd die Bedürfnisse der Tiere erfüllen kann. Insbesondere bei bedrohten und für Stereotypien anfälligen Tiergruppen wie Menschenaffen, Bären oder Großkatzen können Zoos zudem kaum langfristig erfolgreiche Auswilderungen vorweisen – die Tiere können Verhaltensweisen, die für ein Überleben in der Natur unverzichtbar sind, in Gefangenschaft nicht oder nur schwer erlernen. Wie gering der Beitrag von Zoos zum Artenschutz bislang ist, zeigt sich auch beim Vergleich der Spendenabgaben an Projekte vor Ort (in-situ-Artenschutzprojekte) und dem in zoologischen Einrichtungen betriebenen Aufwand, um einige wenige Tiere in Gefangenschaft für zahlendes Publikum auszustellen: Während meist Millionen Steuergelder in Zuchtprogramme und kostenintensive Bauprojekte der Zoos fließen, sind die Spenden an Organisationen, die in den natürlichen Lebensräumen bedrohter Tierarten echten Artenschutz betreiben, verschwindend gering.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Das PETA Streetteam Karlsruhe ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:

Datum: Sonntag, 16. Juni 2024
Uhrzeit: 12:30 bis 14:30 Uhr
Ort: Zoo Karlsruhe, Eingang beim Hauptbahnhof,Bahnhofplatz 4, 76137 Karlsruhe
Kontakt vor Ort: Bettina Nedoschil(den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Zwei Aktive in Sträflingskleidung mit Tiermasken, links Nashorn, rechts Löwe, halten Schilder
Ähnliche PETA-Aktion vor dem Allwetterzoo in Münster. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und weitere Bilder stehen hier zum Download zur Verfügung.

Quellen

[1] Clubb, R. & Mason, G. (2003). Animal Welfare: Captivity effects on wide-ranging carnivores, Nature, online abrufbar unter: https://www.nature.com/articles/425473a. (31.05.2024)
[2] Klages, R. (2018): Eisbären gehören nicht in Zoos. In: Der Tagesspiegel, online abrufbar unter: https://www.tagesspiegel.de/wissen/tierschutz-eisbaeren-gehoeren-nicht-in-zoos/20917616.html. (31.05.2024)

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