Termineinladung: „Pferdesport ist Mord!“ – Freiwilliges PETA Streetteam Hamburg protestiert am Sonntag beim „Sparkasse Holstein Familienrenntag“ vor Rennbahn in Hamburg-Horn

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Tierquälerei ist kein Sport: Am Sonntag findet in Hamburg das „Sparkasse Holstein Familienrenntag“ auf der Rennbahn in Hamburg-Horn statt. Insgesamt sind für den Tag zehn Rennen geplant, sowie ein Show-Rennen der „Minitraber“. Dabei werden Dutzende Pferde mit der Peitsche dazu gezwungen, unnatürliche Höchstleistungen zu erbringen. Schwere Verletzungen oder Stürze sind oft die Folge, die häufig noch auf der Rennbahn den Tod bedeuten. Allein zwischen 2015 und 2019 starben mindestens 50 Pferde auf deutschen Rennbahnen, darunter vier Tiere in Hamburg. Auch psychisch leiden die Pferde unter dem hohen Druck. Daher protestiert das freiwillige PETA Streetteam am Sonntag von 11:30 bis 13:30 Uhr an der Rennbahn in Hamburg-Horn.Aktive in blutigen Pferdekostümen posieren neben Holzkreuzen. Mit dem Megafon werden in einer Rede die Namen der zahllosen Opfer des „Rennsports“ vorgelesen. Weitere Teilnehmende zeigen Schilder mit Aufschriften wie „Pferdesport ist Mord“ oder „Pferde sind keine Sportgeräte“. Sie verteilen Flyer und sprechen mit interessierten Passanten.

„In der Rennbranche stehen Ansehen und Profit im Vordergrund. Dafür werden Verletzungen und der Tod eines Pferdes billigend in Kauf genommen“, so Streetteam-Leitung Tim Schömer. „Wie viele Pferde müssen noch sterben, bis diese Tierqualveranstaltungen endlich verboten werden?“

Branche nimmt Lungenblutungen, Knochenbrüche und Magengeschwüre billigend in Kauf

Allein 2018 und 2019 starben in Hamburg die Pferde Tabanike, Molly Moon, Captain Von Trappe und Gepard an schweren Verletzungen auf der Rennbahn. Die Dunkelziffer der Pferde, die für die fragwürdige Unterhaltung sterben, ist jedoch höher: Weitere wurden Tage oder Wochen nach den Veranstaltungen getötet, weil sie lahmten oder aus anderen Gründen nicht mehr für Rennen einsetzbar waren. Für den „Rennsport“ werden Pferde mit tierschutzwidrigen Methoden wie beispielsweise Peitschenschlägen gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da ihr Bewegungsapparat noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jährigess Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html (21.06.2023).

Details zur Aktion:
Datum
: Sonntag, 30. Juni 2024
Uhrzeit: 11:30 – 13:30 Uhr
Ort: Galopprennbahn Hamburg-Horn, Rennbahnstraße 96, 22111 Hamburg
Kontakt vor Ort: Tim Schömer (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Immer wieder stürzen Pferde und verletzen sich tödlich (Symbolbild von Pferderennen 2016 in Mannheim). / © PETA Deutschland e.V.

Peitscheneinsatz beim Hamburger Derby 2013. / © PETA Deutschland e.V.
 
Die Bilder können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Pferderennen-Petition

PETA.de/Themen/Pferderennen

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