Tierquälerei ist kein Sport: Vom 28. Juni bis zum 7. Juli findet in Aachen das internationale Reitturnier CHIO statt, eines der größten „Reitsportevents“ Deutschlands. Laut Veranstaltungswebseite sind fünf Disziplinen Teil des Turniers. Dabei werden über 600 Pferde unter anderem mit der Peitsche dazu gezwungen, unnatürliche Höchstleistungen zu erbringen. Schwere Verletzungen oder teils auch tödliche Stürze sind oft die Folge solcher Veranstaltungen. Dagegen protestiert PETA am Dienstag von 11:30 bis 12:30 Uhr an der Bushaltestelle Sportpark Soers in Aachen. Unter einer Plastikplane befindet sich ein „toter Pferdekörper“. Eine ausgestopfte Pferdemaske mit blutverschmiertem Mund ragt hervor. Die Szene ist mit einem schwarz-gelben Warnband abgesperrt, ähnlich wie bei einem Tatort. Aktive zeigen Schilder mit Aufschriften wie „Pferdesport ist Mord“ oder „Pferde sind keine Sportgeräte“. Sie verteilen Flyer und sprechen mit interessierten Zuschauern. Mit dem Megafon werden kurze Redebeiträge über den „Pferdesport“ gehalten.
„Beim CHIO wird der Missbrauch von Pferden regelrecht zelebriert. Auf solchen Turnieren werden die Tiere massivem Stress und Zwang ausgesetzt, um zu Höchstleistungen zu gelangen und möglichst profitabel für Halter und Züchter zu sein“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA. „Mit unserer Aktion wollen wir die Menschen darüber aufklären, dass der Kauf eines Tickets das Tierleid unterstützt.“
Turniere endeten bereits tödlich für die Tiere
Erst im Juli 2022 wurde das Pferd Allstar B nach einem Vielseitigkeitsrennen beim CHIO getötet, nachdem es mit dem Bein gegen ein Hindernis schlug und sich dabei verletzte. Im Juli 2021 starb das Pferd Hommage an Betti bei einem internationalen Vielseitigkeitsturnier in Hamm an einem Aortenabriss innerhalb weniger Sekunden. Bei einem Springturnier im August 2019 kam der 13-jährige Hengst Balougraf ESC durch einen Aortenriss noch auf dem Turnierplatz ums Leben.
Pferde als Sportgeräte missbraucht
Im sogenannten Pferdesport sind die Tiere ihr Leben lang der physischen und psychischen Gewalt durch den Menschen schutzlos ausgeliefert. Ganz gleich, ob Dressur, Springreiten, Vielseitigkeit, Pferderennen oder Disziplinen aus dem Westernreiten: Die Branche missachtet die natürlichen Bedürfnisse der Tiere und zwingt sie mit „Hilfsmitteln“ wie scharfen Gebissen, Ausbindern, Sporen und Gerte zu Höchstleistungen. Im Vordergrund stehen in der Regel Prestige, Preisgelder und die Interessen der Reitenden und Verbände. Bewegungsmangel und falsche Haltung ziehen mitunter Verhaltensstörungen und Schäden an Muskeln, Sehnen und Skelett nach sich. Pferde benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gute Nahrung und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Andernfalls leiden die Tiere und können langfristige körperliche und seelische Schäden davontragen. Ein Pferd kann in möglichst artgerechter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Details zur Aktion:
Datum: Dienstag, 02. Juli 2024
Uhrzeit: 11:30 – 12:30 Uhr
Ort: Bushaltestelle Sportpark Soers, 52070 Aachen
Kontakt vor Ort: Steffen Lenhardt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Das Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.