Termineinladung: Qualvolle Zustände in Massenzuchtanlagen für Dehner aufgedeckt – PETA Streetteam demonstriert mit „Hamster“ gegen den Tierverkauf in Bous

Aktive vor einer Dehnerfiliale halten Schilder

Ende 2022 veröffentlichte PETA Videomaterial über die schockierenden Zustände in Massen-Zuchtanlagen für Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster. Aus diesen Anlagen beziehen deutschlandweit bekannte Baumärkte, Gartencenter und Zoohandelsketten Tiere für den Verkauf in ihren Filialen – darunter auch die Gartencenter-Kette Dehner. Aufnahmen der Dehner-Zulieferer sowie Handelsbelege zeigen, wie rücksichtslos die Tiere von dem Unternehmen ausgebeutet werden. Die Organisation hat die Verantwortlichen bereits kontaktiert. Trotz der klaren Tierschutzverstöße will Dehner den Verkauf der Tiere fortführen. Mit drei öffentlichkeitswirksamen Aktionen fordern Freiwillige des PETA Streetteams Saarbrücken das Unternehmen am Mittwoch von 12:30 bis 14:30 Uhr in der Saarbrücker Straße 197b (Höhe Dehner) in Bous eindringlich auf, den Handel umgehend zu stoppen. Eine Person im Hamsterkostüm wird in einem Einkaufswagen sitzen und ein Schild mit der Aufschrift „Dehner: Tiere sind keine Ware“ in der Hand halten. Weitere Aktive klären mit Flyern, Schildern und einem Megafon über die Zustände in der Kleintier-Zucht auf.  

„Viele Tiere aus den Zuchtanlagen erkranken und sterben qualvoll, bevor Dehner sie wie Ware zum Verkauf anbietet“, so Streetteam-Leitung Noah Heinz. „In diesen an Fabriken erinnernden Anlagen werden sie kontinuierlichem Stress ausgesetzt und kämpfen um ihr Leben. Das Unternehmen, dem die schlimmen Umstände schon vor der Veröffentlichung bekannt waren, darf diese Qualen nicht weiter ignorieren.“

Regelmäßig kranke und tote Tiere zu den Filialen geliefert

Der Tierrechtsorganisation liegen Belege vor, die zeigen, dass regelmäßig kranke und tote Tiere an Dehner-Filialen geliefert werden. Statt die Geschäftsverbindung mit dem Tierlieferanten zu stoppen, wurden die „Lieferungen“ lediglich reklamiert. Um Dehner zu einem Ausstieg aus dem Tierhandel zu bewegen, plant PETA Protestaktionen an weiteren Standorten.

Leere Versprechen nach Rechercheveröffentlichung 2015

Bereits 2015 veröffentlichte die Organisation Aufnahmen aus Massenzuchtbetrieben, die bekannte deutsche Zoohandelsketten und Baumärkte mit Tieren belieferten. Schon damals wurden die Zustände offengelegt: Zentimeterhohe Fäkalien in den engen Käfigen, verwesende Tierleichen und keine Rückzugsmöglichkeiten. Häufig waren schwere Verhaltensstörungen und Kannibalismus unter den Tieren zu beobachten. Stark vernachlässigt erkrankten und starben viele von ihnen schon in den Zuchtanlagen. In zahlreichen Gesprächen in den Folgejahren sicherten die betroffenen Unternehmen zu, das Leid künftig durch Maßnahmen und neue Standards auszuschließen. Die aktuelle Recherche zeigt, dass sich sieben Jahre später zum Wohl der Tiere nichts geändert hat. Dennoch kooperieren Dehner und andere große Unternehmen weiterhin mit profitorientierten und skrupellosen Lieferanten, statt den Verkauf zu beenden.

Adoptieren anstatt kaufen

In deutschen Haushalten leben knapp 35 Millionen Kleinsäuger, Hunde, Katzen und Vögel. Um die Nachfrage zu bedienen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter am laufenden Band „Nachschub“. Gleichzeitig warten in Deutschland jährlich etwa 350.000 nicht mehr gewollte Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu schenken.

Das PETA Streetteam Saarbrücken ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:
Datum: Mittwoch, 17. Juli 2024
Uhrzeit: 12:30 bis 14:30 Uhr
Ort: Saarbrücker Straße 197b (Höhe Dehner), 66359 Bous
Kontakt vor Ort: 
Noah Heinz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Aktive vor einer Dehnerfiliale halten Schilder
Im Februar protestierte PETA bereits gegen Dehner-Filialen wie in Stuttgart. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

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