Termineinladung: „Tiere sind keine Ware“ – Aktion des freiwilligen PETA Streetteams macht in Tübingen auf enormes Leid bei illegalem Welpenhandel aufmerksam

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Tiere sind keine Ware: Der Welpenhandel ist nach dem Drogen- und Waffenhandel das drittgrößte illegale Geschäft in Europa. Den Preis dafür zahlen die betroffenen Vierbeiner. Unter dem Motto „Welpenhandel stoppen“ protestiert das freiwillige PETA-Streetteam Tübingen daher am Samstag von 14:15 bis 15:45 Uhr auf dem Holzmarkt. Ein als Welpe verkleideter Mensch sitzt in einem dreckigen Pappkarton und trägt ein Preisschild mit der Aufschrift „1500 €“ um den Hals. An dem Karton sind blutige Geldscheine und Schilder mit der Aufschrift „Welpenhandel stoppen“ oder „Tiere sind keine Ware“ befestigt. Über einen QR-Code können interessierte Personen außerdem Szenen aus einer aktuellen PETA-Veröffentlichung sehen, die das enorme Tierleid hinter der „Massenproduktion“ von Hundekindern in Europa zeigen. Um dem kriminellen Tierhandel die Grundlage zu entziehen, fordert PETA alle Onlineplattformen auf, den Verkauf fühlender Lebewesen endlich einzustellen. Außerdem appelliert die Tierrechtsorganisation an alle Menschen, Tiere nicht im Internet oder beim Züchter zu kaufen, sondern aus dem Tierheim zu adoptieren.

„Ausgezehrte Hundemütter, die dauerhaft Welpen in dunklen Verschlägen ohne Licht und voller Kot und Dreck zur Welt bringen müssen – genau das ist der herzzerbrechende Alltag, den die Tiere auf sogenannten Welpenfarmen durchleiden, nur damit Menschen das große Geld machen. Darüber wollen wir heute mit unserer Aktion Menschen informieren und sie für das Tierleid sensibilisieren“, sagt Streetteam-Leitung Jana Morgenroth. „Wir müssen uns alle dafür einsetzen, dass das tierquälerische Geschäft endlich gestoppt wird und Menschen ihre Vierbeiner aus dem Tierschutz adoptieren statt kaufen. Denn Tiere sind keine Ware.“

Illegaler Handel mit Tierkindern floriert europaweit

Eine aktuelle PETA-Aufdeckung zeigt das enorme Leid, das die „Massenproduktion“ von Hundewelpen in Europa verursacht. PETA hat mehr als 200 Transportdokumente von 6.000 Welpen aus dem Jahr 2023 ausgewertet und zurückverfolgt. Rund sechs Prozent der Hundekinder starben bereits beim Transport. Die Überlebenden waren oftmals lebenslang krank und verhaltensauffällig. PETA zugespielte Videoaufnahmen aus Hundezuchten zeigen verdreckte Zwinger und Wurfboxen, in denen ausgezehrte Hundemütter ihr gesamtes Leben lang Nachwuchs „produzieren“ müssen. Mit einem geschätzten jährlichen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro sind illegal „produzierte“ Hundewelpen ein gewinnbringendes Geschäft für Kriminelle. Deutschland ist dabei ein wichtiges Ziel- und Transitland für die meist in Osteuropa vermehrten Vierbeiner. Laut EU-Kommission finden knapp 60 Prozent aller Hunde- und Katzenverkäufe mittlerweile über den Onlinemarkt statt. [1] Aufgrund fehlender Regulierungen können Tiere so völlig anonym angeboten und verkauft werden. Allein auf den meistgenutzten europäischen Internetportalen konnten an einem beliebigen Tag etwa 438.000 inserierte Welpen gezählt werden. [2] Auf Onlineplattformen wie quoka.de, deinetierwelt.de, edogs.de, markt.de oder snautz.de werden fühlende Lebewesen wie Ware verscherbelt, während Tierheime aus allen Nähten platzen.

Adoptieren statt kaufen! Tiere sind keine Ware

Laut Tierschutz-Hundeverordnung dürfen Welpen in Deutschland ab der achten Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt werden. Da aber vor allem besonders kleine Hundekinder gefragt sind, verkaufen viele Hundehändler die Tiere schon im Alter von drei bis vier Wochen. Die Folge sind häufig Verhaltensstörungen, die oft ein Leben lang bleiben. Da die Welpen in den Zuchtanlagen weder geimpft noch entwurmt werden, leiden sie gehäuft unter infektiösen Krankheiten, die oft tödlich verlaufen. Kriminelle Händler schleusen die Tiere meist mit gefälschten Heimtierausweisen nach Deutschland – tierschutzwidrig und illegal. Dabei warten in Deutschland jährlich etwa 350.000 nicht mehr gewollte Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten bereits einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen. Denn jedes Tier ist ein fühlendes Individuum und kein Gegenstand, den man für Profit verkaufen kann.

Das PETA Streetteam Tübingen ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 20. Juli 2024
Uhrzeit: 14:15 bis 15:45 Uhr
Ort: Holzmarkt, 72070 Tübingen
Kontakt vor Ort: Jana Morgenroth (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Europäische Kommission (2023): Mehr Tierschutz: EU-Kommission will Reform der Transportregeln und einheitliche Tierwohl-Standards für Hunde/Katzen. Pressemitteilung vom 07.12.2023. Online abrufbar unter: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/mehr-tierschutz-eu-kommission-will-reform-der-transportregeln-und-einheitliche-tierwohl-standards-2023-12-07_de (29.05.2024)
[2] EU Dog and Cat Alliance (2020): Online pet advertising in the EU: the cost continues to rise. Online abrufbar unter: https://www.dogandcatwelfare.eu/media/publicationtemp/EUPAAG_Report_FINAL_low_res_4z4Y18B.pdf (29.05.2024)

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