Am Samstag sind von 14:30 bis 16:30 Uhr an der Kaiserstraße Ecke Lammstraße in Karlsruhe das Ticken einer Uhr und immer lauter werdende Schreie von Tieren zu hören. Unterbrochen wird das Geräusch nur von Berichten über die grausame Lebensrealität von Tieren, die für Versuche in Deutschland gequält und getötet werden. Daneben halten Aktive mit blutig geschminkten Gesichtern und Hasenohren ein Banner mit der Aufschrift: „Alle 7 Sekunden: Tierversuche töten“. Mit der Aktion macht das PETA Streetteam Karlsruhe anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April darauf aufmerksam, dass in Deutschland noch immer Millionen von Tieren für Tierversuche gequält und getötet werden. Dabei gibt es längst tierleidfreie und verlässlichere Forschungs- und Testmethoden.
„Jedes Jahr werden allein in Deutschland Millionen von Tieren für Tierversuche zu einem leidvollen Leben in Gefangenschaft gezwungen und in Versuchen gequält oder sogar für sie getötet“, so Bettina Nedoschil, Streetteam-Leitung. „Dabei sollte längst klar sein, dass Tierversuche endlich durch moderne und tierleidfreie Forschung ersetzt werden müssen. Experimente an Tieren entsprechen weder dem grundgesetzlich verankerten Tierschutzauftrag des Staates noch dem ethischen oder wissenschaftlichen Anspruch der Forschung.“
Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April finden während des gesamten Monats deutschlandweit ähnliche Protestaktionen von PETA und den freiwilligen PETA Streetteams statt.
PETAs Research Modernisation Deal
Dass eine politische Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen dringend notwendig ist, zeigt ein Blick auf die Tierversuchszahlen. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 2,5 Millionen Tiere für „wissenschaftliche Zwecke“ missbraucht. Diese Zahl blieb in den letzten zehn Jahren so gut wie unverändert. Mit dem Research Modernisation Deal (RMD) hat PETA konkret aufgezeigt, wie der schrittweise Ausstieg aus Tierversuchen in der Praxis möglich ist. Die Tierrechtsorganisation fordert die Bundesregierung auf, endlich einen eigenen Ausstiegsplan zu erstellen und umzusetzen.
Tierversuche sind unwissenschaftlich
Laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde National Institutes of Health (NIH) kommen 95 Prozent der neu entwickelten Medikamente niemals auf den Markt. [1] Die mangelnde Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen ist dabei ein wichtiger Faktor. [2] So liegt beim Krankheitsbild Alzheimer – welches die Universität Ulm auf ihrer Website als Argument für die Notwendigkeit von Tierversuchen heranzieht [3] – die Misserfolgsquote sogar bei 99,6 Prozent. [4] Alzheimer ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie spezifisch sich viele Erkrankungen je nach Spezies äußern können und dass Tierversuche somit oft ergebnislos bleiben oder die Forschung sogar auf die falsche Fährte führen.
Mehrheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger wollen Wissenschaft ohne Tierversuche
Die Europäische Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics – Commit to a Europe Without Animal Testing“ wurde im August 2021 von PETA und vier weiteren Organisationen (Cruelty Free Europe; Eurogroup for Animals; European Coalition to End Animal Experiments; Humane Society International/Europe) mit Unterstützung der internationalen Kosmetikriesen The Body Shop und Dove initiiert. Bis dato hatte keine andere Europäische Bürgerinitiative je so viel Unterstützung aus so vielen verschiedenen Ländern erfahren: Um Erfolg zu haben, muss eine Europäische Bürgerinitiative mindestens eine Million gültige Unterschriften sowie in mindestens sieben verschiedenen EU-Ländern ein Minimalziel an Unterstützungsbekundungen erreichen. Diese Bürgerinitiative hat das Minimalziel in 22 verschiedenen Ländern erfüllt: Ende August 2022 hat sie das Quorum von einer Million gültigen Unterschriften erreicht. Insgesamt hat die Initiative 1.217.916 Unterzeichnungen von Unterstützenden aus der ganzen EU erhalten – ein mehr als deutliches Zeichen, dass ganz Europa den Ausstieg aus Tierversuchen fordert.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
Dieses und weitere Bilder können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 20. April 2024
Uhrzeit: 14:30 bis 16:30 Uhr
Ort: Kaiserstraße, Ecke Lammstraße, 76133 Karlsruhe
Ansprechpartner vor Ort: Bettina Nedoschil, Streetteam-Leitung,gerne stellen wir den Kontakt her.