Rassenwahn: Falsch bei Menschen, falsch bei Tieren! PETA übt scharfe Kritik an der „Hund & Pferd“, die von Freitag bis Sonntag in den Westfalenhallen in Dortmund stattfindet. Dabei sollen zahlreiche Hunde, die insgesamt über 240 „Rassen“ zugehören, zur Schau gestellt werden. Derartige Veranstaltungen verleiten Menschen dazu, gezüchtete Tiere zu kaufen, während allein in deutschen Tierheimen tausende Vierbeiner auf ein neues Zuhause warten. Außerdem werden auf der Veranstaltung Pferde zur Schau gestellt und zur Teilnahme an Vorführungen gezwungen. Pferdemessen mit Menschenmassen und einem hohen Lärmpegel sind für die Fluchttiere immenser Stress. PETA betont, dass Hunde und Pferde sensible Lebewesen sind, die nicht zu Ausstellungsobjekten degradiert oder für Unterhaltungszwecke missbraucht werden dürfen.
„Auf solchen Veranstaltungen wie hier in Dortmund werden die Tiere immensem Stress und Zwang ausgesetzt, um als profitable Attraktion Besucher zu unterhalten. Zuchtverbände, die Hunde züchten, um gezielt verschiedenen Farben und Formen zu erreichen, nehmen bewusst in Kauf, dass viele dieser Tiere Qualzuchten sind und oftmals unter den Zuchtmerkmalen leiden oder schwer krank werden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Schon seit dem 1. Januar 2022 dürfen eigentlich keine Hunde mehr ausgestellt werden, die Qualzuchtmerkmale aufweisen. Dennoch sehen wir noch immer sehr viele Hunde auf Rassezucht-Ausstellungen, die unter etlichen Qualzuchtmerkmalen leiden.“
Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen und verschärft die Situation in Tierheimen
Da das äußere Erscheinungsbild der Tiere im Vordergrund steht, leiden zahlreiche sogenannte Rassehunde und -katzen mitunter lebenslang an gesundheitlichen Problemen. Beispielsweise erkranken Schäferhunde oft an Hüftgelenksdysplasien, Cocker Spaniel an chronischer Bindehautentzündung und französische Bulldoggen an Atembeschwerden und Anomalien der Wirbelsäule.
PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten leben bereits rund 10,5 Millionen Hunde. [1] Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei warten jährlich allein in Deutschland Tausende Tiere im Tierheim auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.