Tierquälerei auf Vilsecker Grundstück: Rentner setzt Autoabgase gegen Maulwürfe ein – PETA erstattet Strafanzeige gegen Verantwortlichen

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Einem Medienbericht zufolge hat ein Rentner in seinem Garten in Vilseck Autoabgase zur Tötung von Maulwürfen eingesetzt. Der Mann befestigte einen Schlauch an seinem Fahrzeug und leitete die Abgase gezielt in das Tunnelsystem der Tiere. Die Tierrechtsorganisation hat am 17. Februar bei der Staatsanwaltschaft Amberg Strafanzeige gegen den Verantwortlichen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Strafgesetzbuch, Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz erstattet. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gelten Maulwürfe als besonders schützenswerte Art. PETA fordert strenge Strafen für den Verantwortlichen.

„Es ist erschreckend, zu welchen grausamen Methoden gegriffen wird, weil Maulwürfe beim Graben Hügel im Garten hinterlassen“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Die Tiere mittels Abgasen von Fahrzeugen zu töten, bedeutet für sie einen qualvollen Tod und ist zudem tierschutzwidrig. Wir hoffen, dass diese Tierquälerei streng sanktioniert wird.“

Rechtliche Betrachtung

Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) untersagt es, wildlebenden Tieren geschützter Arten nachzustellen, sie zu verletzen oder zu töten – ein Verstoß gegen das Gesetz kann ein Bußgeldverfahren nach sich ziehen. Weiterhin stuft das BNatSchG es als Ordnungswidrigkeit ein, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten besonders geschützter Wildtierarten zu beschädigen oder zu zerstören. Das Einleiten von Abgasen in die Tunnelsysteme der Maulwürfe kann zudem eine Straftat gegen die Umwelt nach Paragraph 324 a) Abs.1 Nr.1 des Strafgesetzbuches darstellen.

Maulwürfe sind faszinierende Tiere – Hintergrundinformationen

PETA setzt sich für ein friedliches Zusammenleben und mehr Toleranz im Umgang mit Wildtieren ein. Wollen Grundstückseigentümer Wildtiere fernhalten, stehen tierfreundliche Vergrämungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Organisation weist darauf hin, dass Maulwürfe sich entgegen der weitverbreiteten Annahme nicht von Pflanzen oder deren Wurzeln ernähren, sondern von den bei vielen Gärtnern unbeliebten Schnecken, Engerlingen, Raupen, Schnakenlarven und gelegentlich von kleinen Mäusen. Außerhalb der Paarungszeit vertreiben Maulwürfe zudem Wühlmäuse, die ihr Tunnelsystem nutzen, aus dem Gemüsegarten. Die Einzelgänger graben sich pro Stunde bis zu sieben Meter weit durch die Erde und errichten Nahrungsgänge, die wiederum zu ihrer etwas tiefer liegenden Nestkammer führen. In diesen Kammern ruhen sie, lagern ihre Nahrung und ziehen ihre Jungen auf. Mit ihrer Grabtätigkeit lockern sie den Boden auf – die Tunnel wirken dabei wie eine Drainage – und helfen den Wurzeln so bei der Nährstoffaufnahme.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

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